
Nachhaltigkeit
Die Vermietung von Kleidung kann die Umweltauswirkungen der Modebranche reduzieren – doch wirtschaftlich tragfähige Modelle bleiben bislang die Ausnahme. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Chalmers University of Technology in Schweden, die neun Mietmodelle analysiert hat. Laut Studienleiterin Frida Lind, Professorin an der Chalmers University, ist der Schlüssel zum Erfolg eine Spezialisierung auf bestimmte Nischen wie Outdoorbekleidung sowie eine enge Zusammenarbeit mit Herstellern. „Sie scheinen ihren Markt gefunden zu haben – es gibt ein konkretes Bedürfnis, für das Kunden bereit sind zu zahlen“, sagt Lind.
Die untersuchten Geschäftsmodelle lassen sich in drei Typen unterteilen: Mitgliedschaften, Abonnements und Einzelvermietungen. Allen gemeinsam ist ein hoher Aufwand in der Logistik, bei Lagerung und Reinigung. Die meisten Unternehmen scheiterten an der Profitabilität. „Was uns auffiel, war, wie schwer es war, ein wirtschaftlich tragfähiges Modell zu etablieren“, sagt Lind. Am besten schnitten Anbieter ab, die mit Lieferanten zusammenarbeiteten und Rückmeldungen zu Produktqualität und Kundenpräferenzen in die Entwicklung einfließen ließen. Die Studie macht deutlich, dass neue Geschäftsmodelle Zeit und stabile Rahmenbedingungen benötigen, um sich zu etablieren. Laut Lind sind sie dennoch wichtige Bausteine im Übergang zu einer nachhaltigeren Modeindustrie.