Stellungnahme
DIHK-Präsident Peter Adrian sieht die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen gefährdet. „Europäische Unternehmen stehen im globalen Wettbewerb vor immensen Herausforderungen. In den vergangenen fünf Jahren wurde die Wirtschaftspolitik der EU von vielen Betrieben eher als Belastung empfunden“, sagt Adrian. Er begrüßt den EU-Kompass für Wettbewerbsfähigkeit, der Bürokratieabbau, die Vollendung des Binnenmarktes, sinkende Energiepreise und neue Handelspartnerschaften als Ziele formuliert. „Nun müssen aber auch Taten folgen, die das Wirtschaften in den Betrieben spürbar erleichtern“, fordert der Verbands-Chef.
Auch in Deutschland sieht er dringenden Handlungsbedarf. „Die deutsche Wirtschaft braucht einen wirtschaftspolitischen Neustart mit einer klaren Ausrichtung auf Investitionen und Wachstum“, erklärt Adrian zum Jahreswirtschaftsbericht 2025. Impulse dafür fehlten im Bericht der Bundesregierung. Nach zwei Jahren Rezession erwartet die Regierung nur noch schwaches Wachstum. Adrian warnt: „Nach aktuellen Rückmeldungen droht 2025 ein drittes Jahr ohne Wachstum – ein trauriges Novum in der deutschen Nachkriegsgeschichte.“ Die Probleme seien teils hausgemacht: hohe Energiekosten, Bürokratie, Fachkräftemangel und lange Verfahrensdauern. „Deutschland hat hervorragende Fachkräfte und innovative Unternehmen. Mit den richtigen Weichenstellungen können wir international wieder erfolgreich sein“, glaubt Adrian.