Report
Die deutsche Wirtschaft steht vor großen Herausforderungen: Laut dem aktuellen Fachkräftereport 2024/2025 der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) kämpfen Betriebe sowohl mit Fachkräftemangel als auch mit Strukturproblemen. Rund 43 Prozent der 23.000 befragten Unternehmen berichten, offene Stellen nicht besetzen zu können. „Fachkräftemangel trifft auf Strukturprobleme – das ist eine doppelte Wachstumsbremse für unsere Wirtschaft“, sagt DIHK-Vize Achim Dercks. Besonders betroffen ist die Bauwirtschaft, wo 53 Prozent der Betriebe Personalengpässe melden, im Tiefbau 61 Prozent. Auch in der Industrie bleibt der Mangel in Schlüsselbranchen wie Maschinenbau oder Elektrotechnik mit bis zu 49 Prozent erheblich.
Zudem erschweren wirtschaftspolitische Unsicherheiten und hohe Energiekosten die Lage, was die Personalnachfrage in Teilen der Industrie dämpft. Engpässe sind vor allem in Berufen mit dualer Ausbildung sowie bei MINT-Fachkräften besonders gravierend. Der DIHK schlägt konkrete Maßnahmen vor:
- Bürokratie abbauen: 61 Prozent der Betriebe fordern weniger Berichtspflichten.
- Berufliche Bildung fördern: Investitionen in Berufsschulen und digitale Formate sind essenziell.
- Arbeitszeit flexibilisieren: Arbeitszeiten sollen stärker am Wochenbedarf ausgerichtet werden.
- Arbeitsanreize schaffen: Erwerbsfähige Arbeitslose sollen durch gezielte Anreize motiviert werden.
- Fachkräfteeinwanderung erleichtern: Prozesse sollen schneller und transparenter gestaltet werden.
- Ältere Beschäftigte fördern: Fehlanreize wie die abschlagsfreie Rente mit 45 Versicherungsjahren sollten überdacht werden.
- Kinderbetreuung ausbauen: Dies erleichtert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.