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Mark Rauschen
2024 war für den Textil-, Schuh- und Lederwarenhandel ein schwieriges Jahr. Laut BTE-Präsident Mark Rauschen bewegt sich der Umsatz des stationären Handels auf Vorjahresniveau, doch das Bild trügt. „Unsere Branche hat das Niveau von 2019 noch immer nicht erreicht, während andere, wie der Möbelhandel, in der Pandemie Rekordumsätze erzielten,“ sagt Rauschen im Jahresend-Statement des Handelsverbandes. Gleichzeitig stiegen Kosten wie Mieten, Energie und Löhne, wodurch viele Händler kaum Gewinne erzielten. „Selbst gut geführte Unternehmen landen oft nur knapp in den schwarzen Zahlen. Viele Betriebe überleben, weil sie eigene Immobilien nutzen oder keinen kalkulatorischen Unternehmerlohn ansetzen,“ sagt Rauschen. Auch hausgemachte Probleme verschärften die Lage: „Managementfehler werden gnadenlos bestraft, was im Sinne der Marktwirtschaft ist. Doch es ist fragwürdig, wenn manche Unternehmen mehrfach in Insolvenz gehen und von der Allgemeinheit getragen werden.“
Der BTE-Präsident fordert Engagement von Handel und Politik. „Die aktuellen bürokratischen Hürden und unsichere Rahmenbedingungen hemmen den Handel. Gleichzeitig müssen wir aktiv werden und unsere Zusammenarbeit mit der Industrie sowie unsere Mitarbeitergewinnung verbessern,“ betont er. Für den stationären Handel sieht Rauschen Potenzial, wenn Begehrlichkeit und Kundenerlebnis im Fokus stehen: „Der Handel muss eine Destination für die schönsten Stunden der Woche werden. Dass dies auch in Krisenzeiten möglich ist, zeigt der boomende Tourismus.“