Albertine Sarges – „Girl Missing“

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„Girl Missing“ ist kein trauriges Album. Hinter dem Verlust findet sich die Erkenntnis, wie gut es ist weiterzulieben, auch wenn das, was man liebt, verschwindet. Albertine Sarges © Sophie le Roux

Mit ihrem Debütalbum „The Sticky Fingers“ (2021) auf dem Londoner Label Moshi Moshi gelang Albertine Sarges ein Überraschungserfolg. Es war Album des Tages und der Woche auf BBC6 und Radio X, ihre Songs liefen auf Rotation. Auch hierzulande blieb das nicht unbemerkt: VUT Awards und Deutschlandfunk Kultur nominierten sie als Newcomerin des Jahres 2021. 2023 folgte „Family of Things“ (EP), welches vonseiten der Presse sehr positiv aufgenommen wurde. Das dazugehörige Musikvideo zu „Hold On“ wurde für den Preis für Popkultur nominiert. Nun erscheint ihre zweite LP „Girl Missing“ via Moshi Moshi Records.

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„Girl Missing“ ist kein trauriges Album. Hinter dem Verlust findet sich die Erkenntnis, wie gut es ist weiterzulieben, auch wenn das, was man liebt, verschwindet. Dieser Wunsch nach Verbindung war für Sarges’ musikalisches Schaffen schon immer ein Motor. Vielleicht ist das Girl Missing eben kein vermisstes Mädchen, sondern ein vermissendes. Den innewohnenden Schmerz übersetzt sie in eine nach außen strahlende musikalische Erfahrung voller Lebenslust. Mit jedem der 13 Songs des Albums erscheint die Sängerin mehr, tritt aus der Dunkelheit heraus und steht im Raum als das Subjekt ihrer Liebe.

„Eklektisch, aber niemals epigonal“ (Jens Balzer) reihen sich die Tracks mit einem großen musikalischen Vokabular aneinander. Eindrücke von Indie Rock, Blues, Artpop und dem goldenen Zeitalter der 1970er-Jahre bieten sich an, drängen sich aber nicht auf. Ihre musikalische Vielfalt mag Albertine Sarges als Kollaborateurin in diversen Genres entwickelt haben. Seit 2016 steht Sarges an der Seite von Kat Frankie, zuletzt bei ihrem A-cappella-Projekt B O D I E S, jetsettete jahrelang mit der KI-Electronica-Ikone Holly Herndon durch die USA und europäische Hauptstädte, stand mit Christiane Rösinger für ihre punk-feministischen Stadtmusicals im Hebbel am Ufer auf der Bühne und nahm zwei Platten mit ihrem zweiten Herzensprojekt „Ostia“ auf. Nebenbei komponierte sie Soundtracks für Theaterproduktionen, wie zuletzt für Shakespeares „Wintermärchen“ am Staatsschauspiel Dresden. Dennoch bleiben der Multiinstrumentalistin und Produzentin Zeit und Drang, um ihrer eigenen Stimme Ausdruck zu verleihen. Ihr Album ergibt einen kohärenten, warmen Sound, in dem trockene Basslines unter luftigen Flöten- und-Stimmen-Loops eine Konstante bilden.

Das Album entstand an zwei sehr unterschiedlichen Orten. Zum einen in der Betonlandschaft eines Gewerbeviertels in Berlin-Marzahn, in dem Sarges viele Winterwochen lang, beleuchtet nur von der kleinen Lampe auf dem Fensterbrett, die Sensibilitäten ihrer bekenntnishaften Lieder abtastete. Zum anderen am britischen Küstenort Margate, einem von Windböen und Möwengeschrei aufgepeitschten Städtchen mit bunten Häusern, wo sie in einem Musikstudio ihres Londoner Labels, der PRAH Foundation, gemeinsam mit ihren musikalischen Kompagnons die Songs weiterentwickelte. Auf den täglichen Spaziergängen am Meer widmete sich die bekennende Vogelbeobachterin den Watvögeln, wie zum Beispiel den Steinwälzern, die jeden Stein umdrehen, um zu schauen, ob sich darunter ein Würmchen kringelt.

Veröffentlichung: 21. Februar 2025

Termine:

Record-Release-Show in Berlin am 14. Februar 2025 in der „Kantine am Berghain“

Tour in GE/UK folgt im Herbst 2025

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Die Chemie aus einem Jahrzehnt gemeinsamen Musizierens ist in den elf Songs auf „Still in Love“ zu hören. © TheCollectiveYou

Ten Fé – „Still In Love“

Die Band hat sich vom Elektro-Pop des Durchbruchserfolgs von 2017 „Hit The Light“ und dem Americana-Album von „Future Perfect Present Tense“ aus dem Jahr 2019 hin zu einem weicheren, reiferen, rooty Sound auf „Still in Love“ entwickelt.

Die Chemie aus einem Jahrzehnt gemeinsamen Musizierens ist in den elf Songs auf „Still in Love“ zu hören. Sie fangen die Magie ein, die es bedeutet, diese Band live spielen zu sehen: entspannt, selbstbewusst. Sie zeigen das klassische Songwriting und die Musikalität, für die Ten Fé bekannt sind, mit einer neuen Betonung auf Ehrlichkeit und reduzierten Arrangements.

Gemeinsam entwickelten Ten Fé und der Produzent Luke Smith (Foals, Depeche Mode, Shygirl) einen Entwurf für ein Album, das wie „ein Foto“ klingen sollte, mit minimalen Overdubs, und sich auf Live-Aufnahmen konzentriert, um einen Moment in der Zeit einzufangen. Während „Thommy“ vielleicht der reinste Ausdruck dieses Konzepts ist, kann man diese Absicht überall hören. Streicher schwirren bei „For A Second Time“, man hört das Atmen beim schwülen Schlusstrack „Meant for Me“ und das Lachen am Ende von „Still In Love“. Ten Fé waren noch nie so intim mit dem Hörer. Die von Dan Goodwin (The National, Kevin Morby) getroffenen Mischentscheidungen machen sich wirklich bezahlt.

Mit Smith nahm die Band das Album in fünf Tagen live in den ICP Studios in Belgien auf.

Ein solch enger Zeitrahmen bedeutete, dass weniger Zeit für eine genaue Prüfung blieb. Das Ziel war, eine authentischere Form der Performance einzufangen. Leo meint: „Wir haben aufgehört zu fragen: ,Ist das gut?‘ und fingen an zu denken: ,Macht das Spaß?‘“ Rob fügt hinzu: „Es war ermutigend. Es war ein großer Schritt, aber einer, den wir bereit waren, gemeinsam zu gehen.“ Es blieb jedoch nicht ohne Herausforderungen: Leadsänger und Gitarrist Ben beschreibt diese Art der Aufnahme als „weit außerhalb meiner Komfortzone. Es war ein Glaubenssprung.“

© Ten Fé

Veröffentlichung: 24. Januar 2025

Live-Termine:

  1. Februar 2025 Hamburg – Nochtspeicher
  2. Februar 2025 Berlin – Privatclub
  3. Februar 2025 Köln – Yuca

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Birgit und Sven-Erik ©beats international

beats international

Das 2002 gegründete Unternehmen beats international wurde von Birgit Peter und Sven-Erik Stephan gegründet. Mittlerweile hat sich beats international zu einer gefragten PR-Agentur für Musik entwickelt und ist bekannt für Glaubwürdigkeit und Authentizität. Weitere Infos gibt es hier.