Autor: Markus OessTOM RIPLEY setzt auf Wachstum: neuer Standort im Padiglione Centrale der Pitti Uomo, 20 Prozent Umsatzplus in 2024 und das Ziel, 150 Händler zu erreichen. Wolfgang Müller plant eine große Sommeraktion in Florenz. Doch zuvor soll die Saison Herbst/Winter 2025 neue Impulse setzen. Ein Besuch in der Firmenzentrale in Weiden.
Mit einem neuen Standort im Padiglione Centrale der Pitti Uomo geht TOM RIPLEY den Schritt, sich noch prominenter zu präsentieren. Unternehmens-Chef Wolfgang Müller zeigt sich gegenüber FASHION TODAY in der Firmenzentrale in Weiden optimistisch: „Wir werden innerhalb der Pitti Uomo mit TOM RIPLEY umziehen und präsentieren uns fortan im Padiglione Centrale unten im Basement. Ich verspreche mir von der Präsenz im internationalen Markenumfeld mit dem neuen Standort noch mal mehr Interesse, einfach, weil die Einkäufer, die wir wollen, genau dort ihren Besuch abstatten und bei uns am Stand vorbeikommen. Wir haben unseren Stand leicht modifiziert und den neuen Gegebenheiten angepasst.“ Die Pitti ist für Müller gesetzt. Mehr noch: „Für den Sommer 2025 haben wir eine große Werbe-Aktion in Florenz vor. Mehr kann ich aber noch nicht sagen.“ Die Messe bleibe ein Ankerpunkt, um die Marke auch international zu präsentieren, wobei der Schwerpunkt weiterhin auf der DACH-Region liegt.
Retro-Look
Das Jahr 2024 war für TOM RIPLEY kein schlechtes, sagt Müller gegenüber FASHION TODAY: „TOM kommt beim Endverbraucher gut an, anders ist ein Umsatzplus von 40 Prozent unseres Online-Shops nicht zu erklären. Alles in allem haben wir den Umsatz um 20 Prozent gesteigert. Aktuell zählen wir 90 Kunden. Ziel sind 150 Händler in der DACH-Region.“ Besonders die Erweiterung des Jacken-Programms hebt er hervor: „Wir haben Herbst/Winter 2025 das Jacken-Programm nochmals deutlich ausgebaut mit Overshirts im Stil von Fieldjackets, Strickjacken, Wintersweats und Blazern. Wir bieten damit lässige, schicke Outfits, die sich leicht an unterschiedliche Wetterbedingungen im Saisonverkauf anpassen lassen. Stichwort: Transseasonal Dressing.“ Die Konzeption der Jacken umfasst zahlreiche Genres, um vielseitige Layerings zu ermöglichen. Die Hoodies bilden einen Kontrast zwischen modern und retro, Sportivität und Urbanität. Die Pullover-Kollektion spannt den Bogen von Essentials bis zu außergewöhnlichen Modellen, die für besondere Akzente sorgen sollen. Müller führt dazu aus: „Der Rollkragen bewährt sich seit Jahren als Allrounder im Winter. Als Kragenalternative kommt jetzt der Skipper-Kragen. Unser Strickhemd hat sich zu einem echten Sommerfavoriten entwickelt. Das Thema führen wir nun in einer Langarmvariante fort mit einem lässig-gepflegten Look. Der College-Look bleibt.“ Das Hahnentrittmuster und der geknöpfte Cardigan blieben Klassiker der 1950er-Jahre. Zusammen kombiniert, ergäben sie ein It-Piece mit elegantem Preppy-Touch. Der Patchwork-Trend schaffe Raum für individuelle Jacken-Designs: Ärmel aus gröberem Rippenstrick, Pattentaschen mit Kellerfalte aus Walk oder im Innenkragen appliziertes, veganes Fellimitat.
Vertriebs-Chef Johannes Deckert betont ebenfalls die positiven Trends der Marke im zurückliegenden Jahr: „Mit der bisherigen Entwicklung gerade in den letzten Monaten bin ich nicht unzufrieden angesichts der aktuellen Marktbedingungen. Wir haben in der vorherigen Frühjahr/Sommer-Saison weitere 25 Neukunden gewinnen können. In Süddeutschland, aber auch über unseren Düsseldorfer Agenten ROOM NINE FASHION AGENCY von Torsten Müller in NRW und Norddeutschland. Seit der letzten Saison ist Thomas Raue für die Schweiz an Bord. Auch hier und in Österreich geht es merklich voran.“
Mit selektiven Flächenaktionen wie Pop-ups oder Verkaufsevents solle die Marke näher an den Endkunden rücken. Deckert dazu: „Wir werden im kommenden Jahr selektiv Flächenaktionen fahren. Wir haben zum Beispiel im zurückliegenden Sommer bei Gert Griehl in seinem Store Pier 14 an der Ostsee eine Verkaufsshow organisiert mit einem Promoter auf der Straße und Ausschank von Negroni und anderen Spirituosen veranstaltet. Das war ein voller Erfolg für beide Seiten. Auch haben wir beim führenden italienischen Department-Store-Betreiber RINASCENTE in sechs Häusern Pop-up-Flächen realisiert, unter anderem in Mailand.“
Winterkollektion 2025: Retro trifft Funktionalität
Die kommende Herbst/Winter-Kollektion spiegelt das Markenversprechen wider: „Modisch sind wir dort angelangt, wo wir hinwollten – im Retro-Design der 1950er- und 1960er-Jahre, mit einer italienisch-amerikanischen Attitüde übersetzt auf die Gegenwart“, sagt Müller. Deckert hebt die Preisstrategie hervor: „Preislich haben wir die richtige Position gefunden und fühlen uns mit VK zwischen 99 und 179 Euro im Kern pudelwohl, vor allem, weil wir damit gegenüber unseren insbesondere italienischen Wettbewerbern deutlich attraktiver sind. Wir erreichen etwa mit Kaschmir auch mal Spitzenpreise von 299 Euro, aber das sind wirklich Ausnahmen.“
Für 2025 plant TOM RIPLEY, das Umsatzplus aus dem zurückliegenden Jahr von 20 Prozent weiter auszubauen. Die Zielmarke von 150 Händlern bleibt Ziel. Die Winterkollektion 2025 wird vom 14. bis 17. Januar 2025 auf der Pitti Uomo präsentiert. Anschließend steht sie in Showrooms und online über das Händlerportal zur Verfügung.