Preisdumping
Südwesttextil sieht den europäischen Markt zunehmend durch asiatische Online-Plattformen bedroht, die mit ganzjährigen Niedrigpreisen agieren. Der traditionelle „Black Friday“, der am vierten Freitag im November die Hochphase des Weihnachtsgeschäfts einläutet, verliert laut einer Umfrage des IFH Köln an Bedeutung. Grund hierfür sind nicht steigende Nachhaltigkeitsansprüche, sondern die ständige Verfügbarkeit von Billigwaren aus Drittstaaten. Produkte dieser Plattformen werden oft unter Nutzung der Zollfreigrenze von 150 Euro importiert, was eine effektive Marktüberwachung erschwert. Kampfpreise und glücksspielähnliche Marketingaktionen verschärfen die Situation. Die EU-Kommission hat bereits den Online-Marktplatz Temu aufgefordert, seine Verkaufspraktiken an EU-Recht anzupassen.
Edina Brenner, Hauptgeschäftsführerin von Südwesttextil, fordert vor diesem Hintergrund klare Regeln und strengere Kontrollen: „Die Verbraucherwahrnehmung zeigt, wie Dumpingpreise die Preiswahrnehmung beeinflussen. Europäische Unternehmen kämpfen mit hohen Standards in Menschenrechten, Umwelt und Produktsicherheit, während außereuropäische Plattformen den Markt mit Billigware überschwemmen.“ Brenner fordert eine konsequente Anwendung der EU-Standards, um fairen Wettbewerb sicherzustellen. Ohne stärkere Regulierung drohten europäische Anbieter weiter Marktanteile an Plattformen zu verlieren.