Wie es eben so geht

EDITORIAL

Markus Oess, ©FT

Die Schuhbranche muss langsam machen. Nicht weil nach einer Boom-Phase nun auch die letzten Kraftreserven aufgebraucht sind, sondern weil Händler und Hersteller gleichermaßen genau überlegen müssen, worein sie ihr Geld stecken und wie das Geld bestenfalls mit einem lohnenswerten Ertrag auch wieder zurückkommt. Messen sind immer noch Plattformen, die nicht nur auf Warenebene Erkenntnisse liefern sollen, wie und natürlich was in den Folgesaisons möglich sein kann. Es ist indes nicht von der Hand zu weisen, dass die Messen sich konzeptionell und inhaltlich neu orientieren müssen, um diese Aufgabe zu erfüllen, und gleichzeitig so viel Strahlkraft entwickeln, dass die Händler ihrem Ruf auch folgen. In Mailand suchen die Organisatoren ihr Glück in der Zusammenlegung gleich mehrerer Messen und darin, jede einzelne Plattform inhaltlich weiterzuentwickeln. Wir haben mit Giovanna Ceolini, Präsidentin der Assocalzaturifici, Träger der MICAM, gesprochen, wie gut das funktioniert. Wir haben uns mit Schuhtrends beschäftigt, mit Cowboy Boots und Ballet Flats. Natürlich schauen wir auch, was mit dem Sneaker passieren wird, und fragen einen, der es wissen sollte.

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Es geht aber auch um Grundsätzliches. Was erwartet Händler in der näheren Zukunft und wie gelingt es, die nachkommenden Käuferschichten für sich zu gewinnen? Pandemie, Digitalisierung und globale Krisen. Ein Dreiklang, der formelhaft wirkt, abgenutzt. Das ändert aber nichts an der Notwendigkeit, sich damit auseinanderzusetzen. Wie und warum, erklärt Boris Planer vom Zukunftsinstitut. Gen Z. Für manche altgediente Marke dient das wie ein Heilsversprechen. Ist es nicht, sie ist Notwendigkeit. Neue Wege, als Traditionsmarke für die Gen Z nicht nur sichtbar, sondern begehrenswert zu sein, geht STRELLSON mit dem eGaming. Warum, erklärt Marketing-Chef Nicolai Zereske im FT-Interview. Er liefert Einblicke in eine Welt, die nur auf den ersten Blick nicht viel mit einer „traditionellen“ Menswear-Brand zu tun hat.

Erfolgreiches muss nicht neu sein, nur gut gemacht, muss sich wohl auch Marken-Chef Thorsten Stiebing gedacht haben, als er den Entschluss fasste, JOOP! JEANS WOMEN zu revitalisieren. Wir haben ihn gefragt, warum. Und was er noch vorhat mit seiner Marke, die erfolgreich durch diese bewegten Zeiten steuert und die auch weiter Marktanteile gewinnen kann. Natürlich darf auch diesmal nicht das gute alte „Auf ein Kaltgetränk …“ fehlen. Alte MTV-Fans dürfen sich freuen, denn wir haben diesmal Moderator, Autor und Musik-TV-Ikone Steve Blame getroffen. Viel Spaß beim Lesen!

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Ihr

Markus Oess