Indigene Modekunst im Fokus

Indigenous Fashion Arts Festival

Indigene Mode will man als Kunst verstanden wissen. ©Hakhu Amazon Design

Autorin: Tays Jennifer Köper-Kelemen

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Vom 30. Mai bis zum 2. Juni 2024 findet in Toronto das Indigenous Fashion Arts Festival statt. Die Veranstaltung bringt indigene Designer und Künstler mit kanadischem und internationalem Publikum zusammen, Festival-Betreibern, Einkäufern, Einzelhändlern, Kuratoren und Instituten. Indigene Mode will man als Kunst verstanden wissen. 

Indigene Mode steht im Mittelpunkt des Indigenous Fashion Arts Festivals, das vom 30. Mai bis zum 2. Juni 2024 nunmehr zum vierten Mal in Toronto seine Pforten öffnet. Die alle zwei Jahre stattfindende Veranstaltung hat es sich zum Ziel gemacht, indigene Modekultur zu erhalten und zu fördern sowie Netzwerke zu schaffen. Insgesamt 25 indigene Designer aus Kanada, Brasilien, Grönland, Neuseeland und Indonesien präsentieren beim kommenden Event ihre Kreationen auf dem Laufsteg. Mehr als 75 indigene, internationale Künstler, Designer und Marken stellen ihre Kollektionen und Werke im Rahmen eines Marketplace vor und machen sie am 1. und 2. Juni 2024 auch für öffentliches Publikum zugänglich. Das Indigenous Fashion Arts Festival will indigene Designer und Künstler mit Einkäufern, Einzelhändlern, Festival-Betreibern, Kuratoren und Instituten zusammenbringen. Workshops, Panels und Talkrunden über relevante Themen wie Nachhaltigkeit runden das Programm der Veranstaltung ab.

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Indigenes Design

Dabei nimmt der Begriff „Fashion Arts“ eine zentrale Rolle ein. Denn indigene Mode will man unmissverständlich als Kunst etablieren. Die Kolonialisierung brachte Ausbeutung, Entmachtung sowie Auslöschung indigener Völker und Kulturen mit sich, auch Entwertung von Kunsthandwerk und Textilien. Letztere sollen über die Plattform in Korrelation mit zeitgeistigen Designs und Ideen nunmehr angemessen Beachtung finden, als kreatives Kulturgut aufleben und weitergetragen werden. Es ist erklärtes Ziel, künstlerische Integrität jenseits europäisch-westlicher Kunstdefinitionen zu erreichen. Indigene künstlerische Unternehmer erfahren entsprechend Unterstützung rund um Handel, Marktwachstum oder Exportfinanzierung. Es findet eine Förderung von Handelsallianzen zwischen Stämmen statt.

So bietet das Indigenous Fashion Arts Festival mit dem Trade Program eine Initiative für indigene Designer an, die 2023 noch eine Delegation zur Messe WHITE Milano sowie zur Mailänder Modewoche führte. Zudem wurde in der Vergangenheit eine Kooperation mit dem kanadischen Modeeinzelhändler simons angestoßen, der gemeinsam mit regionalen indigenen Designern eine limitierte Capsule-Kollektion auf den Markt brachte. Die Unterstützung von indigenen Frauen ist den Veranstaltern dabei übergreifend ein besonderes Anliegen. Der Anteil der auf dem Festival gezeigten weiblichen Künstler liegt demnach bei über 60 Prozent. Und so wird auch das Indigenous Fashion Arts Festival selbst überwiegend von Frauen betrieben.