Luxus und Made in Italy unterstützen den Modesektor

Italien

Luxus aus Italien zieht. ©NoName_13 @pixabay

Autorin: Angela Cavalca
Der Mediobanca-Forschungsbereich präsentierte Anfang des Jahres den neuen Bericht über die Analyse von Finanzdaten der 175 größten italienischen Modeunternehmen mit einem Einzelumsatz von mehr als 100 Millionen Euro.

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Nach einem glänzenden Zweijahreszeitraum zeigen die vorläufigen Zahlen für 2023 ein Wachstum des Gesamtumsatzes der wichtigsten italienischen Modeunternehmen von plus 6 Prozent gegenüber 2022, das von einer größeren Streuung als in der Vergangenheit begleitet wird, was die starke Unsicherheit des Szenarios bestätigt. Die Umsätze werden vom Auslandsgeschäft (plus 7 Prozent) getragen: Der asiatische Markt ist dynamischer, Europa ist dank des Beitrags der Touristen ebenfalls positiv, während der nordamerikanische Markt leidet. Für 2024 wird mit einem weiteren moderaten Umsatzwachstum von 3 Prozent gerechnet, womit sich der Gesamtumsatz der großen italienischen Modeunternehmen auf nahezu 94 Milliarden Euro belaufen würde.

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Gucci Show Herbst/Winter 2024 ©Garofalo

Die 175 größten Modeunternehmen mit Sitz in Italien, darunter FENDI, PRADA, BVLGARI, ELISABETTA FRANCHI, GUCCI, MONCLER, haben im Jahr 2022 1,5 Prozent des nationalen BIP erwirtschaftet. Besonders hervorzuheben sind der Bekleidungssektor, auf den 40,6 Prozent der Gesamteinnahmen entfallen, sowie Leder, Lederwaren und Schuhe (30,4 Prozent). Die Spitzenproduktion macht 67,0 Prozent des Gesamtumsatzes in den Bereichen Bekleidung, Leder und Textilien aus. Die Präsenz ausländischer Konzerne in der italienischen Modebranche erweist sich als wichtig: 62 der 175 Unternehmen befinden sich in ausländischem Besitz und kontrollieren 41,6 Prozent des Gesamtumsatzes (23 Prozent sind französisch), was die Wertschätzung des Made in Italy im Ausland bestätigt. Ausländische Investoren bevorzugen das High-End-Segment: 76,2 Prozent des Gesamtumsatzes der Unternehmen unter ausländischer Kontrolle entfallen auf das Luxussegment, 60 Prozent davon sind französisch.

Die internationale Projektion ist eines der repräsentativsten Merkmale der Modeunternehmen: 65 Prozent des Gesamtumsatzes werden im Ausland erzielt, angeführt von Brillen (76,8 Prozent) und Lederwaren (75,2 Prozent). Die Unternehmen des hochwertigen Marktsegments exportieren mehr als die Unternehmen des preisgünstigen Marktsegments (75,1 Prozent gegenüber 42,1 Prozent), was auf eine größere Fähigkeit zur Beherrschung ausländischer Märkte hindeutet.
Die Produktionsbasis der Modeunternehmen ist hauptsächlich italienisch. 76 Prozent der Produktionsstandorte befinden sich in Italien, während die restlichen 24 Prozent im Ausland liegen, davon 14 Prozent in Europa, 4 Prozent in Asien, 4 Prozent in Afrika und 2 Prozent in Amerika. Die Brillen-, Schmuck- und Textilunternehmen sind stärker auf eine Verlagerungsstrategie ausgerichtet. Bei den Unternehmen des hochwertigen Marktsegments ist die Konzentration der Produktion auf das Inland größer: 89 Prozent ihrer Produktionsbasis befinden sich in Italien und nur 11 Prozent im Ausland, davon zwei Drittel in Europa. Insgesamt ist eine schrittweise Umgestaltung des Internationalisierungsprozesses der italienischen Modeproduktion zu beobachten, die sich an den Trends des Nearshorings und vor allem des Friendshorings orientiert.