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Der in Schwierigkeiten geratene britische Online-Händler Asos erhielt Ende 2022 ein Übernahmeangebot im Wert von 1 Milliarde GBP (1,16 Milliarden Euro) vom türkischen Online-Händler Trendyol, der wiederum chinesischen Riesen Alibaba unterstützt wird. Der Deal hätte den Asos mit 10 bis 12 GBP pro Aktie bewertet, deutlich höher als die 3,50 GBP, mit denen das Unternehmen aktuell bewertet werden. Das berichtet die britische Retail Gazette und zitiert die The Sunday Times, wonach Trendyol bei dem Angebot mit Morgan Stanley zusammengearbeitet haben soll. Derzeit laufen den Angaben zufolge aber keine Gespräche.
Trendyol, das im Jahr 2021 330 Millionen US-Dollar (309 Millionen Euro) von Alibaba eingesammelt hat, soll Bestseller-Eigentümer Anders Holch Povlsen, den größten Anteilseigner von Asos, bezüglich des Deals kontaktiert haben. Dessen Investmentgesellschaft Heartland wollte sich dazu zu äußern. Asos ist mittlerweile aus dem FTSE 250 geflogen, nachdem der Wert der Aktien in den letzten zwei Jahren um 93 Prozent eingebrochen war. Auch die Kreditversicherer haben den Versicherungsschutz für die Lieferanten des Modehändlers gekürzt. Allianz Trade hat den Versicherungsschutz letzte Woche aufgrund der schwierigen Wirtschaftslage und der eigenen Finanzen des Einzelhändlers sogar vollständig eingestellt. Eine Asos-Sprecherin sagte gegenüber der Sunday Times:, der Kreditversicherungsschutz sei branchenweit verschärft worden und es gebe keine negativen Auswirkungen auf die Beziehungen mit Lieferanten.