Am 26. September wissen wir, wer die Bundestagswahl nicht gewonnen hat. Wir werden eine neue Kanzlerin, wahrscheinlich aber einen neuen Kanzler haben. Wer das sein wird und welcher Partei die Person angehören wird, ist indessen nicht ganz sicher. Aber bei Tageslicht betrachtet, wird es zwar einen Regierungswechsel geben, aber die politische Kontinuität dürfte in diesem Land kaum ins Wanken geraten. Und dennoch bringt ein Wechsel politische Bewegung und damit Veränderungen. Dass das, was man schon immer so getan hat, auch künftig so beibehalten wird, wäre weder richtig noch gut. Veränderungen bringen auch immer Chancen mit sich und Zuversicht ist in diesem Zusammenhang ein guter Begleiter. Die Stadt wird auch in den kommenden Jahrzehnten Zentrum wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens sein. Aber sie wird schon in wenigen Jahren nicht nur ihr Aussehen verändert haben, sondern auch die Struktur städtischen Lebens. Der Handel ist dabei wichtiger Bestandteil, aber eben nicht allein. Nur wenn auch die übrigen Dinge wie Gesellschaft, Kultur und Arbeit ineinandergreifen, harmonieren, wird sich die Stadt so entwickeln können, wie es sein muss – und mit ihr der Handel als integraler Bestandteil. Wichtigste Botschaft ist eine im Grunde einfache Erkenntnis: Handel muss vom Kunden her gedacht werden, heißt es. Die Stadt von ihren Bewohnern und ihren Bedürfnissen. Positiv zu werten ist auf jeden Fall, dass der mittelständische Handel so etwas wie ein politisches Bewusstsein entwickelt hat und gestalterische Verantwortung übernimmt. Die Rede ist ja viel von Stakeholdern. Aber das heißt auch, politische Verantwortung für sein eigenes Verhalten zu übernehmen.
Die Digitalisierung schreitet voran und wird im stationären Handel inzwischen forciert und eröffnet auch strategisch neue Wege. Auch diese Veränderung ist eine gute, denn sie zeigt, dass der Handel durchaus in der Lage ist, strategisch zu agieren. Auch OEKO-TEX® nutzt die Digitalisierung, um die eigene Organisation weiter zu festigen, sich anzupassen. Der Erfolg der Zertifizierer zeigt, wie hilfreich Beweglichkeit ist. Man muss das ja nicht mit Prinzipienlosigkeit gleichsetzen, im Gegenteil – OEKO-TEX® arbeitet konsequent an seinen strategischen Zielen und hat damit Erfolg. Den hatte auch der Passauer Hemdenhersteller ETERNA. Nach und nach senkte das Unternehmen die Verschuldung und richtete sich prozessual und produktpolitisch besser aus. Dann sorgte COVID-19 für Verwerfungen und die Passauer gerieten unter Druck. Der Druck ist jetzt nach der Einigung mit den Gläubigern und dem erfolgreichen Abschluss des StaRUG-Verfahrens weg. Er hat ein neues Instrument. Nun geht Firmenchef Henning Gerbaulet wieder daran, auf operativer Ebene sein Unternehmen zukunftsfit zu machen und zurück auf Wachstumskurs zu bringen.
Wir haben auch vier Manager gefragt, wie sie mit der Pandemie umgegangen sind und was sie für sich und ihr Unternehmen verändert haben, um weiter bestehen zu können. Bewegung heißt Veränderung. Das bedeutet zwar nicht zwangsläufig, Erfolg zu haben, aber wer sich nicht bewegt, wird zwangsläufig Misserfolg ernten. Und auch Tanz bedeutet Bewegung und Spaß. Wer also Lust hat, sich zu bewegen, dem sei nicht zuletzt unser monatlicher Musiktipp empfohlen.
Ihr
Markus Oess