Clean Clothes Campaign fordert neues Abkommen für Bangladesch

©Clean Cloth Campaign

Öffentlicher Markentracker

Die Clean Clothes Campaign (CCC) hat einen öffentlichen Tracker gestartet, der zeigt, welche Bekleidungsmarken sich für eine „neue starke verbindliche Vereinbarung für sichere Fabriken einsetzen und welche großen Marken den Fortschritt im Bereich der Arbeitssicherheit behindern“, teilt die Organisation mit. CCC ruft große Unternehmen wie H&M und Bestseller (Vero Moda, Jack & Jones) dazu auf, ihre Macht nicht zu missbrauchen, um Fortschritte für sichere Arbeitsbedinungen zu verhindern. Accord on Fire and Building Safety ist eine Sicherheitsinitiative, die als Reaktion auf den Einsturz von Rana Plaza im Jahr 2013 gegründet wurde. Das Programm hat dank seiner starken Durchsetzungskraft, Transparenz und unabhängigen Aufsichtsmechanismen Fabriken für über zwei Millionen Textilarbeiter in Bangladesch sicherer gemacht. Acht Jahre nach dem Start des Programms läuft jedoch der verbindliche Vertrag zwischen Marken und Gewerkschaften aus, der die rechtliche Verantwortlichkeit der Marken festlegt. Die Verhandlungen zwischen den Vertretern der Gewerkschaften und Marken, die das Abkommen unterzeichnet haben, konnten vor Ablauf der rechtlichen Vereinbarung am 31. Mai 2021 nicht abgeschlossen werden. Eine dreimonatige Verlängerung in letzter Minute bot etwas Aufschub, aber vier Wochen vor der neuen Frist vom 31. August ist ein neues Abkommen ist noch nicht in Sicht.

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„Das Bangladesh Accord hat gezeigt, dass es über die notwendigen Elemente verfügt, um die Bekleidungsfabriken in Bangladesch wirklich zu verändern. Warum dauert es so lange, bis sich Marken auf eine neue Sicherheitsvereinbarung einigen, die ein System schützt, das in den letzten acht Jahren den Tod und die Verletzungen vieler Arbeiter verhindert hat? Es bedarf einer rechtsverbindlichen Vereinbarung, um sicherzustellen, dass die Rechte der Arbeitnehmer respektiert werden“, sagt Amin Amirul Haque, Präsident der National Garment Workers Federation in Bangladesch. Aus diesem Grund hat sich die Clean Clothes Campaign (CCC) an Marken und Einzelhändler im Bangladesch-Abkommen gewandt, um sie zu dazu zu bewegren, sich zu den wichtigsten Elementen einer starken neuen verbindlichen Vereinbarung zu verpflichten. Elf Bekleidungsunternehmen, darunter ASOS, UNIQLO und Esprit, antworteten, dass sie bestrebt seien, eine neue rechtsverbindliche Vereinbarung zu unterzeichnen. In ihren Antworten äußerten sich viele andere Marken zwar deutlicher zur Notwendigkeit individueller Markenverantwortung und unabhängiger Aufsicht als in früheren Mitteilungen, versäumten es jedoch, sich zum globalen Charakter einer neuen Vereinbarung zu äußern. „Entscheidend ist, dass das neue Sicherheitsabkommen einen globalen Geltungsbereich hat. Acht Jahre nach dem Einsturz des Rana Plaza bleibt die Sicherheitslage in vielen Fabriken außerhalb von Bangladesch unberücksichtigt. Es ist an der Zeit, dass Arbeitnehmer in Zulieferfabriken in anderen Ländern Zugang zu denselben Inspektionen, Schulungen und Beschwerdeverfahren haben, die für Arbeitnehmer in Bangladesch einen Unterschied gemacht haben“, sagt Nasir Mansoor, Präsident des pakistanischen Gewerkschaftsbundes, der setzt sich seit vielen Jahren für einen verbindlichen Sicherheitsmechanismus in Pakistan ein.

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