Preisexplosion und Lieferverzögerungen
Die Coronapandemie hat in den vergangenen zwölf Monaten Hersteller und Importeure von Konsumgütern stark belastet. So sank wegen zeitweise geschlossener Geschäfte der Absatz. Gleichzeitig stiegen die Frachtpreise, liefen Läger voll und kam es zu Kapazitätsengpässen in der Seefracht und verspätet gelieferten Waren, teilt das Bochumer Softwarehauses Setlog in einer Jahresbilanz zur Coronapandemie mit. Für die Bilanz wertete das Unternehmen nach eigenen Angaben von März 2020 bis März 2021 die Daten von rund 100 Marken aus, die Setlogs SCM-Software OSCA nutzen. Wegen der Covid-19-Pandemie bestellten die analysierten Unternehmen im Untersuchungszeitraum ein Viertel, teilweise sogar 30 Prozent weniger Waren. Die gelieferte Warenmenge sank demnach um etwa ein Fünftel. Für das laufende Jahr bestellten die Firmen im Schnitt noch einmal neun Prozent weniger.
Auch im Transportbereich hakt es. Die Vorlaufszeit stieg je nach Branche im Schnitt um zehn bis vierzehn Tage. Die Transportzeit dauerte durchschnittlich fast sieben Tage länger, die Produkte waren fünf Tage zu spät im Lager. „Leider sind die erhofften Verbesserungen in puncto Seefrachtkapazitäten und zur Verfügung stehender Leercontainern in Asien nach Chinese New Year nicht eingetreten“, sagt Setlog-Vorstand Ralf Düster. Zwar habe sich die Lage leicht verbessert, von einer Entspannung könne man aber nicht reden. In manchen asiatischen und europäischen Häfen seien Container weiter Mangelware. Inklusive Zuschläge mussten Firmen zu bestimmten Zeiten auf stark gefragten Relationen bis zu 10.000 US-Dollar für einen 40-Fuß-Container bezahlen. Für manche Verlader könnte auch die Havarie der „Ever Given“ im Suezkanal zur Belastung werden. Höhere Transportkosten und Lieferverzögerungen seien auch hier zu erwarten.