Global vernetzt, lokal mit Abstand
„Together. Now and here.“ Unter diesem Motto läuft die Messe für Neonyt (19. bis 21. Januar 2021) letztmalig in Berlin. Das teilt der Veranstalter Messe Frankfurt mit. Die Messe für Öko-Mode erfülle damit das Bedürfnis der Branche, enger zusammenzurücken und stärker miteinander zu kooperieren. Themen, die derzeit die gesamte Modebranche beschäftigten, definierten dabei die Agenda: Glokalisierung, Kollaboration, Diversity und Digitalisierung. „Für viele kam der Wandel praktisch über Nacht – er hat verdeutlicht, wie vernetzt und gleichzeitig fragil das gesamte System ist“, sagt Thimo Schwenzfeier, Show Director der Neonyt. Die weltweite Corona-Pandemie habe Ungerechtigkeiten in der textilen Lieferkette aufgedeckt, gleichzeitig sei aber eine internationale Diskussion über Gleichheit und Gerechtigkeit losgegangen. Einzelhändler mussten ihre stationären Läden schließen, Marken stornierten ihre Aufträge in Produktionsländern und Arbeiterinnen und Arbeiter wurden ohne Lohn und soziale Sicherheit von heute auf morgen entlassen. Dies, so der Tenor, sei in der Fair Fashion-Branche anders gewesen: Es sei, wo immer möglich, Solidarität gezeigt worden. In der gesamten Textil- und Bekleidungsindustrie finde inzwischen ein Umdenken statt: Rufe gegen kurzsichtiges Konkurrenzdenken und für glokale Zusammenarbeit würden lauter. Zwischen Wettbewerbern bildeten sich Synergien, die allen einen Vorteil brächten.
Neonyt-Aussteller wie beispielweise Langerchen und Lanius haben die Fair Fashion Solidarity-Bewegung ins Leben gerufen und geben Labels und Shops konkrete Empfehlungen an die Hand, wie sie sich gerade auch in Zeiten von Covid-19 für faire Bedingungen in der Modeindustrie einsetzen können. Durch enge Kollaborationen könnten nachhaltige Produktionsstandards und transparente Lieferketten gewährleistet werden, heißt es weiter.