Ohne Staathilfen geht nichts
Im ersten Quartal 2020 verzeichneten die italienischen Schuhunternehmen einen durchschnittlichen Umsatzrückgang von 38,4 Prozent. Die Gesamtverluste wurden auf 1,7 Milliarden Euro geschätzt. Die Zahlen stammen aus einer Erhebung über die Auswirkungen von Covid-19 auf die Schuhindustrie, die von Confindustria Moda unter Beteiligung von 88 Assocalzaturifici-Mitgliedsunternehmen durchgeführt wurde. 60 Prozent der befragten Schuhunternehmen meldeten im ersten Quartal 2020 einen Umsatzrückgang von 20 Prozent bis 50 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2019, während weitere 20 Prozent der Befragten einen Umsatzrückgang von mehr als 50 Prozent verkraften mussten. Auch die Orders sackten ab: 46 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, im ersten Quartal dieses Jahres 20 Prozent bis 50 Prozent weniger Bestellungen erhalten zu haben, 37 Prozent verloren mehr als 50 Prozent. Der durchschnittliche Auftragsrückgang betrug 46,2 Prozent.
„Der Shutdown hat erhebliche Auswirkungen auf den Sektor. Im Gegensatz zur Textilindustrie können wir unsere Produktionslinien nicht umrüsten und haben daher einen stärkeren Rückgang bei Umsatz und Auftrag verzeichnet als bei anderen Unternehmen der Modebranche“, sagt Siro Badon, Vorsitzender von Assocalzaturifici. „Wir brauchen mutige strukturelle Maßnahmen der Regierung zur Regulierung von Krediten, Steuern und Unterstützung für Exporte. Dies sind die strategischen Ressourcen, die Unternehmen in einer der wichtigsten Branchen Italiens benötigen“, fordert er. 93 Prozent der Unternehmen haben Staatshilfen in Anspruch genommen oder planen dies in naher Zukunft zu tun. In der Umfrage wurden auch die größten Probleme abgefragt, mit denen Unternehmen während des Lockdowns zu kämpfen hatten. Die Hauptschwierigkeiten lagen demnach in Kundenbeziehungen, Bargeldknappheit und der Absage von Messen.