BONITA verhagelt Bilanz gewaltig
„2018 war ein schwieriges Jahr für die gesamte Modebranche und nach dem turbulenten Jahr 2019 für das Unternehmen gilt es nun, die Lage sorgfältig zu validieren und daraus die richtigen Schritte abzuleiten. Ich freue mich auf meine neue Aufgabe“, sagt Dr. Gernot Lenz, neuer CEO der TOM TAILOR Group. Mit einiger Verzögerung legt die Hamburger TOM TAILOR Group ihre Jahresbilanz 2018 vor: Demnach ist Umsatz ist gegenüber dem Vorjahr um 8,5 Prozent auf 843,8 Millionen Euro gesunken. Das Ergebnis rutscht nach einem Gewinn von 17,1 Millionen Euro mit -179,5 Millionen Euro tief in die roten Zahlen.
Die TOM TAILOR Group habe sich 2018 in einem sehr herausfordernden Jahr bewegt, das vor allem durch außerordentlich schwierige Konsum- und Wetterbedingungen geprägt gewesen sei, heißt es dazu aus Hamburg. Und dann beginnt das Rechnen: Die Marke TOM TAILOR konnte (abzüglich des Umsatzrückgangs durch das Kostensenkungs- und Prozessoptimierungsprogramms RESET und zuzüglich der erstmals in den Umsätzen ausgewiesenen Lizenzerlöse) um 3,4 Prozent auf 618,1 Millionen Euro weiterwachsen. Ohne Berücksichtigung der Bereinigungseffekte lag der Umsatz 5,5 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Die Rohertragsmarge stieg von 53,7 auf 56,6 Prozent. EBITDA der Marke TOM TAILOR lag mit 64 Millionen Euro leicht unter dem Wert des Vorjahres. Die Gründe: eine Erhöhung der Drohverlustrückstellungen in Höhe von 5,2 Mio. EUR für verlustbringende Filialen im Segment Retail sowie gestiegene Marketingaufwendungen, insbesondere im Bereich E-Commerce. Die EBITDA-Marge von 10,4 Prozent lag auf dem Niveau des Vorjahres (10,3 Prozent). Damit bestätigt der Vorstand die im Oktober 2019 veröffentlichten vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2018. „Diese Entwicklung ist ein klares Indiz für die Stärke der Marke TOM TAILOR, der Produkte sowie der Vertriebskraft des Unternehmens. Nun gilt es, das Potenzial der Marke TOM TAILOR weiter auszubauen mit dem klaren Ziel, weiterhin profitabel zu wachsen“, sagt Dr. Lenz.
Der Umsatz des TOM TAILOR Retails hat dagegen „überwiegend aufgrund einer geringeren Kundenfrequenz“ 6,9 Prozent auf 283 Millionen Euro verloren. Auch der Bereich E-Commerce verzeichnete nach Schwierigkeiten bei der Einführung einer neuen Software einen leichten Umsatzrückgang auf 46,3 Millionen Euro. Dafür ging es mit dem Wholesalegeschäft um 4,3 Prozent auf 335,1 Millionen Euro nach oben. Dies sei in erster Linie auf die Folgeeffekte Schließungen von regionalen Vertriebsaktivitäten und der Einstellung von Produktlinien zurückzuführen. Darin enthalten sind erstmals auch Lizenzerträge in Höhen von 8,8 Millionen Euro.
Vor allem aber verhagelte BONITA mit signifikantem Umsatzrückgang – Drohverlustrückstellungen und Markenwertabschreibung die Bilanz der Hamburger: BONITA verlor mit 225,7 Millionen Euro rund 15,7 Prozent Umsatz. Das EBITDA lag bei -38,2 Millionen Euro. Grund waren neben der rückläufigen operativen Entwicklung auch eine Erhöhung der Drohverlustrückstellungen um 17,2 Millionen Euro infolge einer konservativeren Bewertung der künftigen Geschäftsentwicklung. Darüber hinaus führte die schwächere Performance von BONITA im abgelaufenen Geschäftsjahr sowie eine veränderte Einschätzung der künftigen Profitabilität des Segments zu einer signifikanten Abschreibung des Markenwerts zum 31. Dezember 2018 in Höhe von 184,5 Millionen Euro.