27.02.2019
Rabattschlachten, Konkurrenzdruck und Frequenzrückgang
Das zurückliegende Jahr 2018 war für den mittelständischen Modefachhandel „ein meist schwieriges Jahr“, teilt der Kölner Handelsverband mit. Das bestätige eine aktuelle repräsentative BTE-Umfrage aus Januar/Februar 2019, wonach die Hälfte der Modegeschäfte ein Umsatzminus verkraften musste, bei 15 Prozent fiel der Umsatzverlust sogar größer als 3 Prozent aus. Lediglich ein Viertel der teilnehmenden Unternehmen fuhren ein Umsatzplus ein, ein weiteres Viertel konnte den Umsatz halten. 15 Prozent der Teilnehmer schlechter als drei Prozent ausfiel. „Nur etwas besser war die Entwicklung bei den Roherträgen. 37 Prozent meldeten eine Verbesserung, bei 19 Prozent war es gegenüber 2017 immerhin stabil. Die restlichen 44 Prozent mussten allerdings eine Verschlechterung verkraften“, heißt es weiter.
Vielfach haben die Händler mit höheren Preis-Abschriften und gestiegenen Kosten zu kämpfen: „Die Preisabschläge im letzten Jahr bei 43 Prozent der Umfrageteilnehmer erhöht und nur bei 26 Prozent verringert. Die restlichen 31 Prozent meldete keine nennenswerte Veränderung. Kaum anders verlief die Entwicklung der Kosten, die sich bei 49 Prozent erhöhten, aber nur bei 25 Prozent verbesserten. 26 Prozent sahen keine Veränderung.“
In der Folge rechnen 46 Prozent der Umfrageteilnehmer mit einem schlechteren Betriebsergebnis, davon 19 Prozent sogar mit einem Rückgang von mehr als einem Prozentpunkt. 23 Prozent erwarten wenig Veränderungen und 31 Prozent planen ein besseres Ergebnis.
Weiteres Problem der Händler ist, dass sich der Durchschnittsbon und Kundenfrequenz immer noch weiter auseinanderentwickeln. So ist die Kundenfrequenz bei 74 Prozent der Umfrageteilnehmer gesunken, bei 12 Prozent bleib sie zumindest stabil. Mehr Kunden kamen nur bei 15 Prozent der Modegeschäfte. Diese Rückgänge konnten auch nur teilweise durch höhere Kaufbeträge ausgeglichen werden. Die Durchschnittsbons kletterten lediglich bei 49 Prozent nach oben, während sie bei 24 Prozent der Umfrageteilnehmer sogar fielen. Keine Veränderung meldeten 29 Prozent.
Unterm Strich blicken die Händler immerhin leicht optimistisch in die Zukunft: „Aktuell bereitet dem Textilfachhandel die zu frühen und umfangreichen Preisreduzierungen die größten Sorgen. Auf einer Skala von 1 (kein Problem) bis 10 (sehr großes Problem) bewerteten die Umfrageteilnehmer die zunehmenden Rabattschlachten in der Branche mit dem „Spitzenwert“ von 9,2 als größtes Problem. Für 2019 sind die Erwartungen des Modehandels – sicher auch wegen der vergleichsweise niedrigen Vorlage – verhalten hoffnungsvoll: 45 Prozent der Unternehmen rechnen mit einem Umsatzplus, weitere 37 Prozent mit einem Pari und lediglich 17 Prozent mit einem Rückgang.