
Nachgefragt
Viele Unternehmen sehen in der Digitalisierung Chancen, kämpfen jedoch mit zahlreichen Herausforderungen. Laut einer aktuellen Umfrage des DIHK betrachten 42 Prozent der Betriebe den hohen Aufwand als zentrale Hürde. Jedes dritte Unternehmen nennt zudem Sicherheitsrisiken, den Mangel an IT-Fachkräften sowie Unsicherheiten bei rechtlichen Vorgaben als Problem. Besonders kritisch sehen die Unternehmen den langsamen Netzausbau. Nur 73 Prozent geben an, dass die aktuelle Internetverfügbarkeit ihrem Bedarf entspricht. „Die Digitalisierung hängt maßgeblich davon ab, wie schnell Glasfaser- und Mobilfunknetze ausgebaut werden“, sagt Volker Treier, DIHK-Hauptgeschäftsführungsmitglied. „Cloud-Lösungen und Künstliche Intelligenz erfordern mehr Bandbreite. Doch der Netzausbau bleibt hinter den Anforderungen zurück, oft wegen schleppender Genehmigungen.“
Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz nimmt in der Wirtschaft zu. 38 Prozent der Unternehmen nutzen bereits KI, elf Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Weitere 32 Prozent planen den Einsatz innerhalb der nächsten drei Jahre. „Die Digitalisierung schreitet voran, aber zu langsam. Deutschland droht im internationalen Wettbewerb zurückzufallen“, mahnt Treier. Er fordert ein eigenes Digitalministerium und weniger Bürokratie. Auch die Cybersicherheit rückt stärker in den Fokus. Jedes zweite Unternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten meldet einen erheblichen Vorfall im vergangenen Jahr. „Die Angriffe nehmen zu. Gerade kleinere Unternehmen brauchen mehr Unterstützung bei der IT-Sicherheit“, meint Treier.