
German Fashion
Die deutsche Bekleidungsindustrie hat 2024 in fast allen Bereichen Rückgänge verzeichnet. Der Umsatz sank um 3,7 Prozent, die Zahl der Betriebsstätten um 7,2 Prozent. „Neben den Herausforderungen in der Lieferkette hat uns die Rezession getroffen und die Erwartungen gesenkt“, sagt Gerd Oliver Seidensticker, Präsident von GermanFashion. Während Berufs- und Schutzbekleidung zulegen konnte, sind die klassischen Modehersteller besonders betroffen. Die Zahl der Betriebsstätten sank hier um 5,4 Prozent, der Umsatz um 4,2 Prozent.
Die Auslandsumsätze sind stärker gesunken als die im Inland. „Besonders der Einbruch in unseren EU-Kernmärkten ist besorgniserregend“, sagt Thomas Lange, Hauptgeschäftsführer von GermanFashion. Frankreich, Italien, Belgien und Tschechien verzeichneten deutliche Rückgänge, während Konkurrenz aus China zunimmt. Die wichtigsten Exportmärkte blieben Polen, Schweiz, Österreich, Niederlande, Frankreich, Italien, Belgien, Spanien, Tschechien und das Vereinigte Königreich. Bei den Importen blieb die Lage stabil. Stark gestiegen sind die Einfuhren aus Kambodscha (+20 Prozent) und Ägypten (+25 Prozent). Ägypten profitiert von eigenen Baumwollvorkommen. „Die Stimmung in der Branche bleibt angespannt“, so Seidensticker. Eine Umfrage zeigt vorsichtige Erwartungen für 2025. Positiv sei jedoch, dass rund 75 Prozent der Unternehmen in Nachhaltigkeit investieren wollen.