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Autor: Maximilian FuchsIn wenigen Tagen findet die 21. Bundestagswahl statt und ich weiß ja nicht, wie es Ihnen geht, aber für mich fühlt sich dieses Jahr bereits sehr nach Eiltempo an. Hoffentlich kommt diese Geschwindigkeit auch endlich in die Politik und es entsteht die notwendige Handlungsfähigkeit, die wir uns alle wünschen.
Dem Herzstück des Wohlstandes in unserem Land, der deutschen Wirtschaft – speziell auch in unserer Branche –, geht es aktuell nicht gut. Die Anzahl der Insolvenzen stieg im Jahr 2024 deutlich an: Im Bekleidungssektor um 66 Prozent und in der Textilindustrie um 42 Prozent. Zudem sank die Anzahl der Betriebe; bei Textilunternehmen um 3,7 Prozent und bei Bekleidungsherstellern um 7,7 Prozent. Diese Entwicklung wird auf gestiegene Energie- und Produktionskosten sowie auf den wachsenden internationalen Wettbewerbsdruck zurückgeführt. In den vergangenen fünf Jahren verzeichnete die Textil- und Bekleidungsindustrie reale Umsatzeinbußen von über 20 Prozent. Der Gesamtverband textil+mode hat daher zur Bundestagswahl ein Manifest ausgearbeitet und auf 18 Seiten die Sichtweise der Branche dargelegt. Das Positionspapier steht „für eine Renaissance von Freiheit, Wettbewerb und Selbstverantwortung“. Die klare Forderung an die Politik: wirtschaftspolitische Irrtümer korrigieren. In wenigen Tagen werden wir sehen, welche Parteien am besten überzeugen konnten und am Ende das Rennen machen. In der Hoffnung auf Koalitionsfähigkeit, klare Zielsetzung und Offenheit zum Kompromiss. Ein Gut, das heute immer seltener wird, wie mir scheint.
Doch neben aller Tristesse gibt es auch gute Nachrichten, denn der Innovationsgeist und die Ingenieurskunst in diesem Lande sind nach wie vor groß. Laut dem aktuellen „Branchenreport Innovation“ des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung gelten knapp 63 Prozent der deutschen Textilunternehmen als Innovatoren. Diese hohe Quote zeigt den kontinuierlichen Einsatz der Branche für Forschung und Entwicklung neuer Produkte. Dazu ist das Bewusstsein für Nachhaltigkeit inzwischen im Grundverständnis angekommen, was sich in Zukunft zum echten Wettbewerbsvorteil entwickeln kann. Wichtig ist, heute das Morgen aktiv zu gestalten: Bitte nutzen Sie daher Ihre Stimme und machen Sie am 23. Februar Ihr Kreuz bei der Bundestagswahl.