RSC: Reformen gefordert

© Ranita Roy / Fairtrade

Bangladesch

Laut neuen Untersuchungen führender Arbeitsrechts-NGOs schwächt der Einfluss von Fabrikbesitzern den Arbeitsschutz in der bangladeschischen Textilindustrie. In einem Memorandum an globale Modemarken fordern Clean Clothes Campaign (CCC), Worker Rights Consortium (WRC) und Maquila Solidarity Network (MSN) Reformen der Ready-Made-Garment Sustainability Council (RSC). Das 2013 nach dem Rana-Plaza-Einsturz geschaffene Abkommen zur Gebäudesicherheit wurde 2020 an die RSC übertragen. Während das ursprüngliche Abkommen keine Arbeitgeberbeteiligung in der Leitung vorsah, erhalten sie in der RSC Einfluss, was die Rolle der Arbeitnehmervertretung schmälert. „Eine Reform der RSC ist notwendig, um den Beschwerdemechanismus vor Arbeitgeberinteressen zu schützen und die Unabhängigkeit der Kontrollen zu gewährleisten“, sagt Ineke Zeldenrust von CCC.

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Die NGOs kritisieren, dass Sicherheitsverpflichtungen nicht ausreichend durchgesetzt, gesperrte Fabriken weiterhin exportieren und Maßnahmen zur Verhinderung von Kesselexplosionen verzögert werden. Eine Neustrukturierung der RSC-Governance könnte den Einfluss der Arbeitgeber begrenzen und die Sicherheit der Beschäftigten stärken. Angesichts wachsender internationaler Anforderungen an menschenrechtliche Sorgfaltspflichten fordern CCC, WRC und MSN Marken auf, Reformen der RSC zu unterstützen, faire Preise an Lieferanten zu zahlen und das Sicherheitsniveau in Bangladesch zu sichern.