
Konjunktur
Die deutsche Wirtschaft steht 2025 laut aktueller DIHK-Konjunkturumfrage unter rund 23.000 Unternehmen vor einem weiteren Rezessionsjahr. „In den nächsten zwölf Monaten rechnen weiterhin deutlich mehr Unternehmen mit schlechteren Geschäften als mit besseren“, sagt DIHK-Hauptgeschäftsführerin Dr. Helena Melnikov. Laut Umfrage sehen 60 Prozent der Unternehmen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen als größtes Geschäftsrisiko – ein Höchstwert. Die DIHK prognostiziert für 2025 einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 0,5 Prozent. „Nach 2023 und 2024 steuern wir auf das dritte Rezessionsjahr in Folge zu – die längste Schwächephase in der Nachkriegsgeschichte“, warnt Melnikov. Investitionen und Exporte bleiben schwach, besonders in der Industrie.
Auch die Exporterwartungen sind gedämpft: 28 Prozent der Unternehmen rechnen mit sinkenden Ausfuhren, nur 20 Prozent mit steigenden. „Gesunkene Wettbewerbsfähigkeit und zunehmender Protektionismus bedrohen die exportorientierte deutsche Industrie“, sagt DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier. Der Arbeitsmarkt zeigt ebenfalls eine Verschlechterung. Nur 12 Prozent der Unternehmen planen Einstellungen, 22 Prozent erwarten einen Stellenabbau. In der Industrie streichen fast 30 Prozent der Betriebe Arbeitsplätze. Melnikov fordert Reformen: „Die Politik muss endlich handeln – weniger Bürokratie, bezahlbare Energie und eine wettbewerbsfähige Steuerlast sind entscheidend für Wachstum und Beschäftigung.“