Autorin: Tays Jennifer Köper-KelemenKlassik im Fokus. Die Saison Herbst/Winter 2025 setzt mit ihren Kollektionen auf luxuriöse Materialien, weich fließende Silhouetten und reiche, natürliche Farbigkeiten. Reminiszenzen an die 1970er-Jahre sind allgegenwärtig. Minimalistische Anklänge und Old-Money-Attitüden bringen sich ein.
Anzüge, Mäntel und klassische Kombinationen sind in der Saison Herbst/Winter 2025 ein bestimmendes Thema. Anzüge präsentieren sich traditionell mit weißem Hemd und Krawatte, treten jedoch auch mit tonig abgestimmten Shirts und Accessoires in Erscheinung. Fein gestrickte Rundhals- und Rollkragenpullover kommen als Kombinationspartner hinzu und knüpfen mitunter an Bilder der 1970er-Jahre. Als Alternative zur Krawatte bieten sich feine Seidentücher zum Binden an. Sowohl bei Anzugblazern als auch Sakkos und Mänteln kommen Einreiher und Doppelreiher durch. Breiter geschnittene Revers verstärken retrospektive Anmutungen. Grundsätzlich sind Heritage-Gedanken und Old-Money-Attitüden von Bedeutung, die in den Looks vielmehr zurückhaltend Luxus und Traditionsbewusstsein vermitteln. Der lange Wollmantel darf als Key Piece in diesem Zusammenhang nicht fehlen. Klassische Dessinierungen finden sich vor allem über Glenchecks und Nadelstreifen dargestellt, markante Streifenmuster und kunstvolle Paisleys mit edlem Vintage-Charakter zeigen sich für Hemden.
Nichtsdestotrotz spielen Einfachheit und Leichtigkeit hinein, minimalistische, aufgeräumte Schnitte und Optiken sind gesetzt, bringen Modernität ein. Die Silhouetten geben sich zwar formbeständig, sind jedoch auch fließend und bewegt geprägt. Leichte Materialien, die ein Maximum an Bewegungsfreiheit garantieren, sind essenziell. Es kommt auf wärmende, jedoch nicht einengende Fabrics an. Feinste Baum- und Schurwolle, Merinofasern, edler Cashmere und fein schimmernde Seide sind die Hauptakteure. Sanft glänzende Satin-Oberflächen, insbesondere im Hemden-Segment, wechseln sich mit betont soften, flauschigen Anmutungen ab. In der Spitze macht weiches, glänzendes Leder auf sich aufmerksam. Nachdem die Designerschauen der Vorjahres-Saison das Material bereits viel propagiert haben, zeigt sich Leder nun mehr als Outdoor-Begleiter für klassische Kombinationen eingesetzt. Zudem behaupten sich formelle Bi-Stretch-Qualitäten mit pflegeleichten sowie knitterfreien Eigenschaften.
Und auch der Wunsch nach Nähe zur Natur fließt als stilbildendes Element ein. Neben dem Einsatz natürlicher sowie recycelter Materialien für ein Plus an Nachhaltigkeit ist es nicht zuletzt die Farbwelt, die Ursprünglichkeit zum Ausdruck bringt. Steingrau stellt parallel zu gesetztem Schwarz einen wesentlichen Grundton dar. Offwhite, helle Beige- und mittlere Sandtöne schaffen elitäre bis warme Eindrücke. In Ergänzung kommen Haselnuss, Mahagoni und erdige Nuancen. Oliv-Schattierungen schließen sich an. Kühle Blautöne sorgen für Kontraste. Burgunder, Mauve, Purple und dunkles Lila setzen wichtige Akzente, mitunter in Anknüpfung an Vintage-Aussagen.
©Luis Trenker
