Einbruch
Die italienische Schuhindustrie verzeichnete in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 deutliche Rückgänge bei Exporten und Umsatz. Laut einem Bericht des Confindustria Accessori Moda Study Center für Assocalzaturifici gingen die Exporte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,2 Prozent und der Umsatz um 9,7 Prozent zurück. Die Industrieproduktion sank sogar um 18,9 Prozent (Istat-Index). Für das Gesamtjahr 2024 wird ein Umsatzrückgang von 9,3 Prozent auf 13,2 Milliarden Euro erwartet, etwa 1,4 Milliarden Euro weniger als im Vorjahr.
„Die schwache Entwicklung vieler internationaler Wirtschaften, sowohl innerhalb als auch außerhalb der EU, sowie geopolitische Unsicherheiten, darunter der Russland-Ukraine-Konflikt und die Instabilität im Nahen Osten, haben die Schuhindustrie 2024 stark belastet“, sagt Giovanna Ceolini, Präsidentin von Assocalzaturifici. Mehr als 60 Prozent der Unternehmen meldeten einen Umsatzrückgang, bei 20 Prozent lag dieser sogar bei über 20 Prozent. Besonders außerhalb der EU-Märkte verzeichneten die Exporte einen Rückgang von 15,3 Prozent. Innerhalb der EU fielen die Exporte moderater (-2,6 Prozent), mit -2 Prozent in Frankreich und -6,2 Prozent in Deutschland.
Lederschuhe, die 65 Prozent des Exportwerts ausmachen, mussten Rückgänge von 7,1 Prozent in der Menge und 8,2 Prozent im Wert hinnehmen. Schuhe mit Gummisohlen hingegen legten um 8,2 Prozent in der Menge und 1,3 Prozent im Wert zu. Positiv entwickelten sich Exporte nach China (+1,7 Prozent im Wert), Hongkong (+8,7 Prozent) und die Vereinigten Arabischen Emirate (+26,3 Prozent). Ein starker Rückgang zeigte sich in der Schweiz (-51,3 Prozent im Wert), bedingt durch geänderte Logistikstrategien im Luxussegment.
Die Branche verzeichnete einen Nettoverlust von 144 aktiven Schuhfabriken (-4 Prozent) und 2.619 Arbeitsplätzen (-3,6 Prozent). Die Stunden für Kurzarbeit in der Lederindustrie stiegen um 139,4 Prozent auf 26 Millionen Stunden, mehr als das Vierfache des Wertes von 2019. Ceolini betont die Notwendigkeit, dringend auf diese Herausforderungen zu reagieren, um die Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu sichern.
