Arbeiter erkämpfen Abfindung nach Erdbeben

© Angelo Giordano auf Pixabay

Türkei

Nach dem verheerenden Erdbeben im Februar 2023 in Malatya, Türkei, haben entlassene Mitarbeiter von Baykan Denim erfolgreich ihre ausstehende Abfindung eingefordert. Unterstützt wurden sie dabei von der Gewerkschaft BİRTEK-SEN und der Clean Clothes Campaign (CCC). 28 Betroffene erhielten insgesamt 1.136.435,92 TL (rund 32.000 USD), meldet nun CCC. Baykan Denim, ein führender Hersteller von Denim, hatte sämtliche Mitarbeiter entlassen, die nach der Katastrophe in andere Städte umziehen mussten. Laut türkischem Arbeitsrecht steht Arbeitnehmern in solchen Fällen von höherer Gewalt jedoch eine Abfindung zu. Das Unternehmen verweigerte diese Zahlung und drängte die Betroffenen, langwierige und kostspielige Gerichtsprozesse einzuleiten.

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Internationale Marken wie Zara (Inditex), s.Oliver und Marks & Spencer, die von Baykan Denim beliefert werden, erkannten zwar den Verstoß gegen ihre Standards an, überließen die Arbeiter jedoch weitgehend sich selbst. Nur Inditex setzte sich aktiv für die Rechte der Betroffenen ein und drängte auf eine Einigung. Im Dezember 2024 zahlte Baykan Denim schließlich die ausstehenden Abfindungen an die organisierten Arbeiter, inklusive der Erstattung von Prozesskosten. Die verbleibenden 10 der 28 Betroffenen führen ihren Rechtsstreit fort, während etwa 270 weitere ehemalige Mitarbeiter noch auf Gerechtigkeit warten. „Dieser Fall zeigt, dass Marken, die Verantwortung übernehmen, ihre Lieferketten positiv beeinflussen und Arbeiterrechte effektiv schützen können,“ sagt Bego Demir von der Clean Clothes Campaign Türkei.