Haftbefehl gegen René Benko

©FT

Netzwerk

Die Staatsanwaltschaft Trient hat einen Haftbefehl gegen den österreichischen Immobilienunternehmer René Benko erlassen. Laut Medienberichten wurde der 46-jährige Gründer des insolventen Immobilienkonzerns Signa am Dienstag vom Landeskriminalamt in Tirol befragt. Benko erschien freiwillig und wurde nach der Befragung auf freien Fuß gesetzt. Ein Europäischer Haftbefehl könne gegen österreichische Staatsbürger nicht vollstreckt werden, wenn sie im Inland wegen derselben Vorwürfe verfolgt werden könnten, so die Staatsanwaltschaft Innsbruck. Die Ermittlungen betreffen 77 Personen, darunter Unternehmer, Beamte und Führungskräfte. Laut der Bezirksdirektion für Mafia- und Terrorismusbekämpfung gehe es um kriminelle Verschwörung, Betrug und Korruption. Schwerpunkt der Ermittlungen seien Immobilienprojekte in Trentino-Südtirol von 2018 bis 2022. Mehr als 100 Durchsuchungen wurden in Italien und im Ausland durchgeführt.

WERBUNG

Benko weist die Vorwürfe zurück. Sein Anwalt betonte, Benko kooperiere vollumfänglich mit den Behörden und sei zuversichtlich, dass sich die Vorwürfe als haltlos erweisen. Die Vorwürfe umfassen illegale Parteienfinanzierung, Vorteilsgewährung und Veruntreuung öffentlicher Mittel. Neben Benko stehen Heinz Peter Hager, ein enger Vertrauter, und die Bürgermeisterin von Riva del Garda, Cristina Santi, unter Hausarrest. Benkos Schuld bleibt ungeklärt, solange keine endgültige Verurteilung vorliegt, so die italienische Staatsanwaltschaft weiter.