Autor: Maximilian FuchsVon den internationalen Top-10-Social-Media-Apps ist TikTok die jüngste Plattform, mit internationalem Launch im Jahr 2017. Binnen weniger Monate konnte sich die App für Kurzvideos eine internationale Fangemeinschaft aufbauen, nach aktuellen Erhebungen nutzen monatlich 1,9 Milliarden Menschen den Dienst aktiv. Vor allem bei der Gen Z steht die Plattform hoch im Kurs, auch hierzulande. In diesem Artikel schauen wir uns die beliebte und doch in Teilen kritisch gesehene App genauer an.
Made in China
TikTok gehört dem chinesischen Technologieunternehmen ByteDance, das in China auch die beliebte Plattform „Douyin“ betreibt, sozusagen eine lokalisierte (und sehr viel restriktivere) Version der Video-App. Ein Jahr nachdem TikTok international ausgerollt wurde, hat der Betreiber die beliebte App „Musical.ly“ gekauft und die Funktionen in TikTok integriert, was der App global zu enormer Popularität verhalf. TikTok ermöglicht es Nutzerinnen und Nutzern, kurze Videos von 15 bis 60 Sekunden zu erstellen, zu bearbeiten und zu teilen. In den Clips geht es zumeist um Musik, Comedy, Tanz-Moves, Lippensynchronisation sowie Challenges. Besonders beliebt sind die Effekte und Filter, durch die sich die Kurzvideos zusätzlich personalisieren lassen.
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Der Algorithmus ist das Herzstück von TikTok und gilt als besonders präzise in der Vorhersage dessen, was die User interessieren könnte. Er analysiert das Verhalten der Nutzerinnen und Nutzer (zum Beispiel Verweildauer, Likes, Shares) und schlägt daraufhin ähnliche Inhalte vor, die auf der „For You Page“ kuratiert werden. Durch dieses Vorgehen ist es auch für weniger bekannte Creators möglich, mit guten Inhalten viral zu gehen und den Content einer breiten Masse auszuspielen. Auch für die Musikindustrie gehört TikTok inzwischen zu einer der wichtigsten Plattformen.
Kritische Stimmen
TikTok steht immer wieder aufgrund von Datenschutzbedenken in der Kritik. Viele Regierungen haben Bedenken über die möglichen Auswirkungen auf die Privatsphäre der Nutzer, da TikTok ein chinesisches Unternehmen ist. In einigen Ländern (wie Indien) wurde TikTok aufgrund von Sicherheitsbedenken verboten. Auch in den USA gibt es Diskussionen über mögliche Einschränkungen – und doch haben Kamala Harris und Donald Trump im Rahmen ihres 2024er-Wahlkampfes um das Weiße Haus eigene TikTok-Profile eingesetzt. Der Plattformbetreiber ByteDance gibt an, dass sich TikTok der Bekämpfung von Fehlinformationen verpflichte, besonders während politischer Ereignisse wie Wahlen. Die Plattform arbeite daran, Inhalte mit potenziellen Desinformationen besser zu moderieren.