DIHK warnt vor struktureller Krise

Martin Wansleben ©DIHK

Geschäftslage

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) sieht die deutsche Wirtschaft in einer strukturellen Krise. Laut ihrer Herbst-Konjunkturumfrage, an der 25.000 Unternehmen teilnahmen, rangiert Deutschland bei den 41 führenden Volkswirtschaften in puncto Wachstum auf Platz 39. DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben betonte: „Wir haben es mit einer strukturellen Krise am Standort Deutschland zu tun.“ Die Geschäftslage verschlechtert sich deutlich. Nur noch 26 Prozent der Unternehmen bewerten ihre Lage in der Konjunkturumfrage des DIHK als „gut“, während 25 Prozent ihre Situation als „schlecht“ einstufen. Besonders betroffen ist die Industrie, wo der Saldo positiver und negativer Einschätzungen auf minus 16 Punkte fällt, der niedrigste Stand seit 20 Jahren.

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Die Investitionsbereitschaft sinkt weiter, ein Drittel der Unternehmen plant, Investitionen zu reduzieren. In der Industrie sind es sogar 40 Prozent. „Die Zeichen einer Deindustrialisierung nehmen zu“, sagt Wansleben. Die schwache Investitionsneigung wirkt sich zudem auf die Beschäftigungspläne aus; 25 Prozent der Betriebe planen Stellenabbau. Wansleben fordert von der Regierung schnelle Maßnahmen, darunter steuerliche Entlastungen und Bürokratieabbau. Ohne grundlegende Reformen, warnt er, werde Deutschland seine Rolle als wirtschaftliches Zugpferd in Europa nicht länger erfüllen können.