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Kommentar

Tays Jennifer Köper-Kelemen

Autorin: Tays Jennifer Köper-Kelemen
Frauen auf dem Arbeitsmarkt. Laut statista ist die Erwerbstätigenquote von Frauen in den letzten 25 Jahren von knapp 60 Prozent auf über 77 Prozent im Jahr 2023 angestiegen. Dennoch liegt die Erwerbstätigenquote noch deutlich unter und die Teilzeitquote deutlich über der Kennziffer der Männer. Fast die Hälfte der Frauen in Deutschland arbeitet 2023 in Teilzeit, während es bei den Männern nur 13 Prozent sind.

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Und es gibt deutliche Unterschiede in den Gehältern von Männern und Frauen. Während vollzeitbeschäftigte Männer im Vorjahr durchschnittlich 4.700 Euro monatlich verdienten, erhielten Frauen vergleichsweise etwa 4.000 Euro. Der mittlere Bruttostundenverdienst von Frauen lag 18 Prozent niedriger als der von Männern.

Bei einer statista-Umfrage im Jahr 2024 fühlten sich 41 Prozent der Frauen in Bezug auf Beförderungen nicht mit männlichen Kollegen gleichgestellt. Und auch ein Drittel der Männer gab an, dass in ihrem Unternehmen Männer schneller und häufiger befördert würden als Frauen. Im März 2024 betrug der deutschlandweite Frauenanteil in Führungspositionen 24,1 Prozent. Doch auch wenn es in den letzten Jahren einen Anstieg zu verzeichnen gab – nicht zuletzt durch die Einführung der Frauenquote –, sind Frauen in den obersten Managementetagen immer noch unterrepräsentiert.

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Ebenso sind Start-ups mit rein weiblichen Gründern geringer vertreten. Nach dem Deutschen Startup Monitor 2023, mitunter präsentiert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, lag der Gründerinnenanteil im Jahr 2023 bei 20,7 Prozent. Dabei beläuft sich der Anteil rein weiblicher Team-Gründungen auf 10,5 Prozent, die noch dazu weit weniger auf die Unterstützung von Investoren zählen können als ihre rein männlichen Pendants.

Die Gründe für diese Schieflage zuungunsten von Frauen reichen von unzureichenden Möglichkeiten der Kinderbetreuung über unflexible Arbeitszeiten bis hin zu veralteten Rollenbildern und einer ungleichen Verteilung von Haus- und Care-Arbeit zwischen den Geschlechtern generell. Natürlich, Wirtschaft und Politik sind gefragt, müssen sich bewegen und günstigere Bedingungen schaffen. Und dies nicht zuletzt wegen des anhaltenden, umfassenden Fachkräftemangels, denn Frauen stellen eine wichtige Ressource. Doch es kann auch jeder Einzelne zu etwas Veränderung und mehr Gleichberechtigung beitragen.

So machen in der Mode gerade von Frauen gegründete unabhängige Brands mehr und mehr auf sich aufmerksam. Zumeist in Verbindung mit einer nachhaltigen Philosophie und einer fairen, umsichtigen Produktions- sowie Arbeitsweise erheben die Gründerinnen die Unterstützung von Frauen zum wichtigen Thema, wenn nicht gleich zur grenzüberschreitenden Markenmission. Es werden in den jeweiligen Herstellungsländern speziell Frauen in Fertigungsprozesse eingebunden und weitergebildet, mitunter in Frauenrechten geschult, sowie in Eigenregie Kinderhorte eingerichtet. Zudem finden über die Umsatzerlöse verkaufter Produkte Spenden und Investitionen in Frauen schützende und unterstützende Vereine und Stiftungen statt. Der Endverbraucher ist an dieser Stelle aufgerufen, Kaufentscheidungen eingehend zu überdenken – pro Umwelt, pro Gleichberechtigung. Denn es gilt: Auch schon ein kleiner, bewusster Konsumschritt befördert Wandel.