Südwesttextil will klare Regeln für Drittstaaten

Edina Brenner ©Südwesttextil

Online-Handel

Der Verband der baden-württembergischen Textil- und Bekleidungsindustrie, Südwesttextil, unterstützt die aktuellen politischen Bestrebungen für schärfere Kontrollen und Regulierungen gegenüber außereuropäischen Online-Handelsplattformen, um einen fairen Wettbewerb zu sichern. Man begrüße die Initiative des Bundeswirtschaftsministeriums im Rahmen des geplanten Aktionsplans E-Commerce, Maßnahmen gegenüber Händlern aus Drittstaaten, insbesondere asiatischen Online-Handelsplattformen, zu ergreifen. Die Geschäftspraktiken dieser Plattformen träfen zahlreiche textile Produkte aus Europa, darunter auch Bekleidung und Heimtextilien – made in Baden-Württemberg, teilt der Verband mit.

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Aus Sicht des Verbandes binden die Onlineplattformen wie SHEIN, TEMU und andere Kunden unter anderem mit Kampfpreisen, hohen Rabattierungen und glücksspielähnlichen Marketingaktionen. Der Versand der Produkte, regelmäßig in kleinen Paketen, erfolgt per Luftfracht unter Nutzung der Zollfreigrenze von 150 Euro in derartigen Massen, dass eine echte Zoll- und Marktüberwachung allein aufgrund der Menge kaum möglich ist. Edina Brenner, Hauptgeschäftsführerin von Südwesttextil, betont: „Es ist an der Zeit, dass wir die bestehenden Vorschriften konsequent auf alle Marktteilnehmer anwenden und diese auch kontrollieren – unabhängig davon, ob sie innerhalb oder außerhalb der EU ansässig sind.“ Für faire und vergleichbare Wettbewerbsbedingungen sollten insbesondere außereuropäische Onlineplattformen „denselben Anforderungen an Produktsicherheit, Umweltstandards, Lieferkettensorgfaltspflichten sowie Zoll- und Steuervorschriften unterliegen wie Unternehmen aus der EU.“