Herausfordernd
Der Schuhhandel hat im ersten Halbjahr 2024 mit einem Umsatzrückgang von rund 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu kämpfen, so die Hochrechnungen des BTE. Besonders problematisch war das wechselhafte Wetter im Mai und Juni, das zu einem deutlichen Umsatzeinbruch führte. Nach einem vielversprechenden Start ins Jahr, mit Umsatzsteigerungen von rund 14 Prozent im Februar, März und April, fiel das Geschäft in den darauffolgenden Monaten stark ab. Die Umsätze der ersten Monate wurden durch vorgezogene Käufe begünstigt, die im Mai und Juni dann ausblieben.
Im Trend lagen im ersten Halbjahr vor allem bequeme und sportive Halbschuhe. Insbesondere Sneakers, vor allem im Retro-Stil, verzeichneten starke Verkaufszahlen. Im Herrenbereich waren Sportslipper und Schuhe aus dem Outdoor-Segment gefragt, während die Nachfrage nach Business-Schuhen auf einem niedrigen Niveau stagnierte. Bei den Damen standen neben bunten Sneakers auch Ballerinas, Pantoletten sowie Sling-Pumps und Kitten Heels hoch im Kurs. Der Trend hin zu Barfußschuhen setzte sich ebenfalls geschlechterübergreifend fort.
Die schwierige Marktlage spiegelt sich auch in der Zahl der Geschäftsaufgaben wider: Etwa 100 Schuhhandelsunternehmen mussten im ersten Halbjahr 2024 schließen, sei es aufgrund von Insolvenzen oder fehlender Nachfolger. Insgesamt hat sich die Zahl der Schuhgeschäfte nach Schätzungen des BTE um etwa 800 auf 8.750 verringert.
Neben der Kaufzurückhaltung bereitet den Schuhhändlern insbesondere der Attraktivitätsverlust der Innenstädte Sorgen. Auch hohe Bürokratiekosten, steigende Energiekosten und Personalkosten aufgrund des höheren Mindestlohns belasten die Branche erheblich. Angesichts dieser Herausforderungen bewerten 41 Prozent der Schuhhändler ihre aktuelle Geschäftslage als schlecht. Die Umsatzentwicklung für das gesamte Jahr 2024 sehen viele skeptisch, was zu einer vorsichtigen Orderstrategie für die kommende Frühjahr/Sommer-Saison 2025 führt.