Lederwaren- und Kofferindustrie mit Umsatzverlusten

Manfred Junkert, Hauptgeschäftsführer HDSL ©HDSL

Konsum

Die deutsche Lederwaren- und Kofferindustrie sieht sich im ersten Halbjahr 2024 mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Laut einer Pressemitteilung des Handelsverbands Lederwaren und Schuhe (HDSL) gingen die Umsätze in der Branche deutlich zurück. Der Gesamtumsatz fiel von 260 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2023 auf 220 Millionen Euro im selben Zeitraum 2024, was einem Rückgang von über 15 Prozent entspricht. Der Inlandsumsatz sank ebenfalls von 117 Millionen Euro auf 99 Millionen Euro.

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Trotz des Umsatzrückgangs blieb die Zahl der Beschäftigten stabil. Rund 2.800 Personen waren weiterhin in 21 Betrieben mit mehr als 50 Beschäftigten tätig. Der HDSL hebt hervor, dass die schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen vor allem auf hohe Energiepreise, zunehmende Bürokratie und Unsicherheiten durch neue Regularien zurückzuführen sind.

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Im Außenhandel verzeichnete die Branche ebenfalls Einbußen. Der Wert der Einfuhren von Lederwaren sank um über 6 Prozent auf 1,83 Milliarden Euro. Besonders betroffen waren Importe aus Italien, China, Vietnam und Indien. Die Ausfuhr von Lederwaren konnte hingegen leicht um 0,81 Prozent auf 1,24 Milliarden Euro gesteigert werden. Polen und Frankreich blieben die wichtigsten Abnehmerländer.

Christian Junkert, Geschäftsführer des HDSL, betont: „Die Lederwarenindustrie steht vor großen Herausforderungen. Die aktuelle wirtschaftliche Lage und die Unsicherheit auf den Märkten machen es den Unternehmen schwer, positiv in die Zukunft zu blicken. Es bedarf dringend politischer Maßnahmen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und die Rahmenbedingungen zu verbessern.“ Der Verband erwartet eine schwierige zweite Jahreshälfte, in der die Konsumzurückhaltung der Verbraucher weiterhin eine zentrale Rolle spielen wird.