Hohe Transportkosten belasten Importeure

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Seefracht

Die Frachtraten für Seecontainer haben den höchsten Stand seit August 2022 erreicht, teilt Setlog, ein Anbieter für Supply Chain Management Lösungen mit. Geopolitische Konflikte im Nahen Osten und im Roten Meer sind die Hauptursachen für diese Entwicklung, wie eine Studie des Kreditversicherers Allianz Trade zeigt. Die durchschnittliche Rate für einen 40-Fuß-Container liegt derzeit bei 5901 US-Dollar. Dies entspricht einem Anstieg von 121 Prozent seit Jahresbeginn und 297 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Patrick Merkel von Prologue Solutions erklärt: „Weil die Schiffe einen langen Umweg um die Südspitze Afrikas machen müssen, sind die Lieferketten gestört und die Transportzeiten verlängern sich“.

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Eine Analyse von Setlog zeigt, dass Textilien und Konsumgüter aus Fernost im ersten Halbjahr 2024 durchschnittlich 47,8 Tage unterwegs waren, 12,2 Tage mehr als im Vorjahreszeitraum. „Die führenden Unternehmen arbeiten eng mit allen Partnern zusammen, digitalisierten die Steuerung der Lieferkette und nutzen Planungs- sowie SCM-Software“, sagt Ralf Düster von Setlog. Die Stückzahlen in der Konsumgüterwirtschaft in Deutschland lagen im ersten Halbjahr um 15,8 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum. Dies liegt unter anderem an schwächelndem Konsum und Produktionsverschiebungen nach Osteuropa, die Türkei und Nordafrika. Reedereien profitieren derzeit von der Situation und halten die Preise künstlich hoch. „Sollte der Konflikt in Nahost beigelegt werden und die Angriffe der Huthi-Rebellen enden, werden die Preise sofort stark sinken“, prognostiziert Merkel. Alternativen wie Güterzüge aus China oder Luftfracht sind teurer und nur begrenzt verfügbar.