Esprit: Insolvenzverfahren eröffnet

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Schieflage

Das Amtsgericht Düsseldorf hat die Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung bei der ESPRIT Europe GmbH und sechs weiteren deutschen Gruppengesellschaften von ESPRIT eröffnet. Diese Maßnahme betrifft auch die ESPRIT Retail B.V. & Co. KG, die ESPRIT Europe Services GmbH, die ESPRIT Design & Product Development GmbH, die ESPRIT Wholesale GmbH, die ESPRIT Global Image GmbH und die ESPRIT Card Service GmbH. Das Gericht hat den bisherigen vorläufigen Sachwalter, Prof. Dr. Lucas Flöther, als Sachwalter in den eröffneten Verfahren bestellt, teilt das Unternehmen mit. In den vergangenen Wochen hat die ESPRIT-Geschäftsführung Gespräche mit potenziellen Investoren geführt. Eine Vereinbarung mit der Konzernzentrale der ESPRIT Holdings Ltd. in Hongkong ermöglicht es, die Markenrechte für Europa rechtssicher anzubieten. Derzeit werden zwei Angebote diskutiert, die beide den Erwerb der europäischen Markenrechte vorsehen. Ein Konzept zielt auf den Relaunch der Marke ESPRIT zu einem späteren Zeitpunkt, das andere auf eine Betriebsfortführung in reduziertem Umfang. Der Verkauf der Markenrechte erfolgt im Einvernehmen mit der ESPRIT Holdings Ltd.

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Die Geschäftsführung hat die rund 1.300 betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die aktuelle Situation informiert. Verhandlungen über Sozialpläne und Interessenausgleiche mit den Betriebsräten sind im Gange. Die Zahlung der Gehälter ist bis zum Wirksamwerden von insolvenzrechtlichen Kündigungen gesichert. „Es war stets unser Ziel, dass die ESPRIT-Gesellschaften unter neuer Eigentümerschaft ihre Geschäfte fortführen können und so viele Arbeitsplätze wie möglich erhalten bleiben,“ sagt Sanierungsgeschäftsführer Dr. Christian Gerloff. „Wir müssen jedoch leider feststellen, dass alle Interessenten in dem unverändert sehr angespannten Marktumfeld für den Modehandel nicht oder nur sehr begrenzt bereit sind, dieses unternehmerische Risiko einzugehen.“

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Sanierungsgeschäftsführer Christian Stoffler ergänzt: „Unser großer Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von ESPRIT. Sie haben in den vergangenen Monaten in einer schwierigen Situation Beeindruckendes geleistet, um die Chancen für eine Zukunftslösung zu wahren. Auch den ESPRIT-Geschäftspartnern möchten wir für ihre Unterstützung und Solidarität in den vergangenen Monaten herzlich danken.“ Je nach Ergebnis der Gespräche könnte die Geschäftsführung gezwungen sein, die operativen Tätigkeiten der deutschen ESPRIT-Gesellschaften in den kommenden Monaten ganz oder teilweise herunterzufahren. Die Entscheidung über die beiden vorliegenden Angebote soll in den nächsten Tagen fallen.