Autor: Markus Oess Im vergangenen Jahr erzielte STRELLSON Rekordumsätze, steht jedoch nun vor einer normalisierten Nachfrage. Geschäftsführer Marino Edelmann betont die Anpassungsfähigkeit des Unternehmens: „Die Neuausrichtung der Marke beginnt sich zusehends auszuzahlen.“ Mit einem verstärkten Fokus auf Casual- und Outdoor-Segmente strebt STRELLSON nachhaltiges Wachstum und Stabilität an.
Das Jahr 2023 war für STRELLSON ein Rekordjahr in Bezug auf den Umsatz. „Besonders mit großen Partnern konnten wir die Verkäufe deutlich steigern“, berichtet Marino Edelmann, Geschäftsführer der HOLY-Marke STRELLSON. Dennoch stellt Edelmann fest, dass nach dem Anstieg der Nachfrage während der Pandemie nun eine Normalisierung eingetreten ist. „Die Entwicklung der Konfektion glich einer Achterbahnfahrt: Zunächst sanken die Absätze rapide, dann stiegen sie steil an. Jetzt ist der Rummel vorbei“, so Edelmann weiter. Ziel für dieses Jahr ist es, den Umsatz stabil zu halten und gleichzeitig das Ergebnis durch effizientere Steuerung der Nachfrage zu verbessern.
Edelmann betont, dass die Branche widerstandsfähiger ist, als oft angenommen. „Wir haben nicht nur in Deutschland ein Frequenzproblem im Handel und die Saisons verlaufen durch die Wetterkapriolen auch nicht mehr linear. Aber wir müssen alle aufpassen, dass wir uns nicht selbst in die Krise reden.“ Er sieht die Konfektion nicht als aussterbend, sondern als sich wandelnd an. „Wir sehen stabile Verkäufe auf hohem Niveau, aber kein Wachstum. Wer in diesem Segment zulegen will, schafft das nur über Verdrängung.“
STRELLSON hat sich modisch breiter aufgestellt und die Kollektion in Richtung Total Look entwickelt, um die Abhängigkeit von der Konfektion zu reduzieren. „Mit dem Casual-Segment und einem Anteil von vielleicht 40 Prozent am Programm haben wir ein Gegengewicht geschaffen, das uns in der Balance hält, auch wenn wir immer noch Konfektionär sind“, erklärt Edelmann. Der Übergang zwischen Konfektion und Casual ist fließend, wie der Leinenanzug zeigt, der je nach Kombination sowohl für Business als auch für Freizeit geeignet ist.
Edelmann betont die Relevanz von Casual Contemporary und den Gewinn weiterer Casual-Flächen bei Partnern wie breuninger, L&T, REISCHMANN und engelhorn. „Das zeigt zweierlei: Erstens gibt es die Marke absolut her und zweitens glaubt der Handel an unsere Kompetenz in diesem Bereich.“
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Ausbau des Outdoor- und Sportsegments. „Hiking und Skifahren passen gut zu unserer Heritage. Generell haben wir bei den Jacken einen guten Lauf.“ Die Neuauflage der S.C.-Anniversary-Jacke sei im Handel gut angekommen und STRELLSON plane weitere Kooperationen in diesem Segment.
Both Sides
©STRELLSON
Die Entwicklungen der Pitti-Messe verfolgt STRELLSON genau, setzt aktuell jedoch auf eigene Aktivitäten. „So werden wir diesmal die Kollektionsübergabe in einem größeren Rahmen feiern“, sagt Edelmann. Trotz globaler Krisen und wirtschaftlicher Herausforderungen sieht Edelmann die Branche als robust an und betont die Bedeutung einer klaren, strategischen Ausrichtung.
Rückblickend auf 2023 zieht Edelmann ein positives Fazit und blickt optimistisch auf die kommenden Jahre: „Wir werden auch in der kommenden Order beziehungsweise im kommenden Jahr wachsen, aber verantwortungsvoll und nachhaltig. Ich rechne mit einem erneuten einstelligen Plus.“
Insgesamt zeigt sich Edelmann zufrieden mit der aktuellen Positionierung von STRELLSON: „Die Neuausrichtung der Marke beginnt sich zusehends auszuzahlen.“ Die Marke setzt weiterhin auf relevante und modische Kollektionen, die den aktuellen Trends und Bedürfnissen der Kunden entsprechen.
