CORE Oldenburg

Vorbild für andere Städte

Das CORE in Oldenburg hat aus einem stillgelegten Kaufhaus einen neuen Begegnungsort für Menschen geschaffen. © Ulf Duda

Autor: Maximilian Fuchs
Lange Zeit galten Warenhäuser als Treff- und Mittelpunkt in den Innenstädten, als Frequenzmagnete sorgten sie dafür, dass auch der umliegende Einzelhandel und die Gastronomie davon profitieren konnten. Doch diese goldenen Zeiten sind vorbei und es drohen immer mehr Leerstände. Was also tun mit diesen Betonkolossen, inmitten bester Lage? Im niedersächsischen Oldenburg hat sich mit dem CORE ein spannendes Projekt etabliert, das neues Leben in alte Gemäuer bringt und einen echten Mehrwert für die Stadt und die Menschen bietet.

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Viel Raum für kreatives Arbeiten und den menschlichen Austausch gibt es im Co-Working-Bereich. © Ulf Duda

Ein Stück Geschichte

Ende der 1950er-Jahre wurde in Oldenburg das größte Hertie-Warenhaus in der Weser-Ems-Region eröffnet und im Jahr 1967 wandelte die Stadt ein rund 13 Hektar großes umliegendes Gebiet zu Deutschlands erster und größter Fußgängerzone um. Über viele Jahre kamen Tausende Käuferinnen und Käufer in die Heiligengeiststraße, um die neusten Produkte und den Bedarf des täglichen Lebens zu shoppen. Im Jahr 1993 war Schluss und lange stand das Gebäude leer. Erst seit 2005 fand eine Nutzung als City Center Oldenburg statt, mit klassischem Shopping-Mall-Charakter. Der Elektro-Händler SATURN bezog bis 2015 einen Teil des Gebäudes, danach war immer mehr Leerstand zu beklagen. Zu Anfang der 2020er-Jahre gab es dann schließlich eine weitere Renaissance, und umfangreiche Umbaumaßnahmen an dem 15.000 Quadratmeter großen Gebäude wurden unternommen. Eine Bank zog in das Gebäude – und im Frühjahr 2021 auch das CORE.

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Zusammen stark

CORE-Geschäftsführer Jannik Wiggers-von Staa © Martin Behrends

Auf circa 4.500 Quadratmetern vereint die CORE GmbH eine Markthalle, Co-Working-Space, Eventräume, Concept Store, Ausstellungsfläche sowie Showroom eines regionalen Tischlers. „Wir tragen dazu bei, dass sich Menschen aus unterschiedlichen Branchen, Altersgruppen und Lebensbereichen begegnen und inspirieren. Wir sind Vorbild für andere Städte, indem wir ein altes leer stehendes Kaufhaus in einen lebendigen Treffpunkt verwandelt haben“, so CORE-Geschäftsführer Jannik Wiggers-von Staa. Unterstützt wird die CORE GmbH durch zehn Investoren aus der Region und 26 Partner-Unternehmen. „Wir sind stolz auf unsere regionalen Partnerschaften, die CORE zu einer lebendigen Plattform machen. Hier treffen sich zukunftsorientierte Unternehmen verschiedener Branchen, um gemeinsam mehr zu erreichen“, erklärt Wiggers-von Staa. Das Konzept kommt an und wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem „Real Estate Social Impact Investing Award 2023“ des ICG Instituts für Corporate Governance oder dem „BDA-Preis Niedersachsen“, der alle vier Jahre vom Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA (Niedersachsen) vergeben wird.

Im Kern der Stadt ist ein neuer Ort entstanden, dabei erfreut sich das CORE einer großen Beliebtheit. © Liz Hussain