BTE: Kreislaufwirtschaftsstrategie ja, aber

©Fachverband Textilrecycling

 Entwurf

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUV) hat einen Entwurf für eine Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) vorgelegt. Diese soll die Umweltbelastung reduzieren, die Biodiversität schützen und den Klimaschutz fördern. Der BTE begrüßt die Bemühungen grundsätzlich und erkennt die Bedeutung von Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz sowie Kreislaufwirtschaft an. Der Entwurf adressiert insbesondere die kurzen Nutzungszyklen vieler Güter, einschließlich Textilien und Schuhe. Ziel ist es, den Rohstoffeinsatz für den Konsum privater Haushalte bis 2030 um 20 Prozent zu senken. Hierzu sollen Pilotprojekte im Rahmen der Initiative „Digitaler Produktpass“ in acht Schlüsselsektoren, darunter die Textil- und Schuhbranche, umgesetzt werden.

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Der BTE hebt hervor, dass Textilien und Bekleidung elementar für das tägliche Leben sind und auch soziale und kulturelle Bedürfnisse befriedigen. Laut BTE werden Kleidungsstücke oft aufgrund von Passformproblemen oder Verschleiß aussortiert, weniger wegen Modetrends. Der Verband betont, dass die NKWS keinen „Feldzug“ gegen Bekleidung führen sollte. Stattdessen sollten „Auswüchse“ und „Fehlentwicklunge“ identifiziert und abgebaut werden. Der Gesetzgeber solle einen unbürokratischen regulatorischen Rahmen schaffen, der marktwirtschaftliche Prinzipien berücksichtigt und Unternehmen zur Erreichung der Ziele befähigt. Eine vollständige Entkopplung von Ressourcenverbrauch und Wirtschaftswachstum sei nicht realisierbar, so der BTE. Die vorgeschlagenen Maßnahmen sollten Augenmaß und Verhältnismäßigkeit wahren, da Unternehmen bereits mit umfangreicher Gesetzesbürokratie konfrontiert sind.