Autorin: Tays Jennifer Köper-KelemenWas macht eigentlich südkoreanische Onlineshops aus? Gibt es eindeutige Unterschiede zu westlichen Plattformen? Was sind die Trends? Wir haben uns einmal E-Stores für Mode angesehen und typische Merkmale notiert. Ein Check.
Südkorea gilt in vielen Bereichen als Trendsetter, unlängst sind Musik, Mode und Beauty-Produkte auch in westlichen Ländern angesagt. Wir haben uns gefragt, wie es da eigentlich mit den südkoreanischen Onlineshops für Mode aussieht. Was sind die Trends und Ideen? Wie präsentieren sich die Plattformen?
Grundsätzlich spielen die Anbindung und Anlehnung an Social Media eine sehr wichtige Rolle. Es sind selbst gänzliche Oberflächen in der Optik von populären sozialen Netzwerken gehalten, so Instagram. Die Website zigzag.kr übernimmt das Layout mit den quadratischen Bildformaten bis hin zu den dazugehörigen Icons für Homepage, Suchfunktion und Warenkorb. Zudem bieten die Onlineshops den Usern weitgehend die Möglichkeit, zu jedem Produkt Likes und Kommentare zu setzen. In den Headzeilen der einzelnen Artikel sind mitunter Hashtags platziert, die – je nach Thema – innerhalb der Website direkt zu einer bestimmten Auswahl von Produkten führen.
Die gezeigten Bildmotive in den Shops orientieren sich ebenso an Social Media. Klassische Kampagnen- und Produktbilder wechseln sich mit scheinbar amateurhaften, zufällig fotografierten Motiven und Selfies aus dem echten Leben ab. Als Kulisse dienen den Models dabei gerne Küchen, Wohnzimmer und Co. Unverzichtbar ist auf dem Bild das Handy oder der Kaffeebecher in der Hand. Bereits auf Übersichtsseiten von Produkten wechseln die Fotos einzelner Artikel automatisiert, wodurch ein sehr bewegter Eindruck der Website entsteht. Darüber hinaus sind YouTube-Videos eingesetzt, die Endverbraucher in entsprechenden Outfits zum Beispiel bei Freizeitaktivitäten zeigen. Der Onlineshop musinsa.com bietet gar eine eigene „TV“-Rubrik, in der ausschließlich Videos mit Produkten und Looks, teils mit Moderatoren produziert, einsehbar sind.
Als Rubrik machen daneben Presale-Kategorien auf sich aufmerksam. Members erhalten dabei exklusiven Zugang zu noch nicht allgemein verfügbaren Produkten. Unter Titeln wie „Lookbooks“ werden – nach Labels sortiert – sämtliche Kampagnenbilder von auf der Website vertriebenen Marken präsentiert. Und auch wenn der Verkauf von Mode im Vordergrund steht, zeigt sich wie bei kooding.com nicht selten ein sehr breit gefächertes Sortimentsangebot. An Womens- und Menswear sind Sparten wie „Trending in Korea“ oder „Lifestyle“ angebunden, über welche Trendartikel und Must-haves angeboten werden – von Nagelknipsern über Puzzles bis hin zu UV Protection Masks für das Gesicht.
Die Tendenz hin zu authentischen, scheinbar von Konsumenten selbst produzierten Inhalten im Social-Media-Look sowie einfach zu greifenden, von Endverbrauchern bereits gelernten Stilmitteln ergänzt noch der breite Einsatz von simplen Icons. Diese erscheinen für das Anklicken von Kategorien anstelle von Schriftbildern wie „Dresses“ oder „Pants“. Plakative Größenangaben von auf den Bildern gezeigten Models setzen in puncto Größenauswahl auf Signalwirkung. Körpergröße und Gewicht sind dabei bereits in den Headzeilen einzelner Produktansichten angezeigt.