Schutzschirmverfahren
Der Multichannel-Anbieter Peter Hahn, Winterbach, hat sich mit seinen Finanzierern auf eine Fortführungs- und Restrukturierungslösung verständigt. Das ist das Ergebnis der Abstimmungen zu einem Sanierungskonzept, das im Rahmen des Schutzschirmverfahrens in den vergangenen Wochen ausgearbeitet wurde, teilt das Unternehmen mit. Das Konzept sieht vor, dass Peter Hahn mit rund 600 Beschäftigten am Standort Winterbach bleibt, sich jedoch aus den bisherigen Gruppenstrukturen löst und ein eigenständiges Unternehmen wird. „Mit dem neuen Konzept kann Peter Hahn dauerhaft weitergeführt werden und den Geschäftsbetrieb restrukturieren und fokussieren. Peter Hahn wird auf eigenen Beinen stehen und nicht mehr in einen Konzern eingebunden sein“, sagt Geschäftsführerin Daniela Angerer.
Der Umbau beginnt ab dem 1. Februar 2024. Die Vertriebskanäle werden beibehalten und es wird noch stärker auf die Digitalisierung gesetzt. „Die Entscheidung, dass wir uns im Zuge dieser Neuausrichtung von einem Teil unserer verdienten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter trennen müssen, ist uns nicht leichtgefallen. Wir haben alles getan, um möglichst viele Beschäftigte an Bord zu halten. Auch wenn wir diesen Schnitt jetzt machen müssen: Ich bin zuversichtlich, dass wir den verbleibenden Beschäftigten eine langfristige Perspektive bieten und mit dem Unternehmen zu nachhaltigem Wachstum zurückkehren können. Peter Hahn ist und bleibt eine Marke mit Ausstrahlung, hohem Qualitätsanspruch und vielen Inspirationen für die modebewusste Frau“, sagt Geschäftsführerin Alexandra Kohnke.
Peter Hahn hatte den Schutzschirm am 23. Oktober 2023 beim Amtsgericht Stuttgart beantragt. Die Geschäftsführung um Daniela Angerer, Alexandra Kohnke, Jörg Marx und Sanierungsgeschäftsführer Detlef Specovius von der Kanzlei Schultze & Braun, die Sanierungsbevollmächtigten Dr. Andreas Kleinschmidt und Dr. Nicolai Fischer von der Kanzlei White & Case sowie der vorläufige Sachwalter Dr. Holger Leichtle erstellten ein Sanierungskonzept und stimmten es mit den Beteiligten ab. „Wir haben in den vergangenen Wochen viel Unterstützung von Kunden, Geschäftspartnern und Lieferanten erfahren. Das macht uns zuversichtlich, dass wir auf dem richtigen Weg sind, um den Geschäftsbetrieb von Peter Hahn auf einem gesunden Fundament langfristig fortzuführen“, sagen die Sanierungsbevollmächtigten Dr. Andreas Kleinschmidt und Dr. Nicolai Fischer. „Die Beschäftigten haben einen außerordentlichen Einsatz gezeigt und sind dafür mit der Rettung von rund 600 Arbeitsplätzen belohnt worden“, sagt Geschäftsführer Jörg Marx. Zum 1. Januar 2024 wurde das Hauptverfahren eröffnet, in dem die zuvor definierten Sanierungsschritte abschließend umgesetzt werden können. Der Geschäftsbetrieb läuft ohne Einschränkungen weiter.