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Fashion Collabs

Aus Bestehendem Neues zu erschaffen und dabei vermeintliche Grenzen zu brechen. Das liegt in der Natur von Fashion Collabs und sorgt zumeist für Erfolg. © Freepik Pro

Autor: Maximilian Fuchs
Kollaborationen in der Mode sind keine neue Erscheinung und trotzdem immer wieder spannend zu beobachten. Diese Form der Zusammenarbeit ermöglicht es Designerinnen und Designern, ihre Einflüsse innerhalb einer anderen Marken- oder Produktwelt umzusetzen und komplett neue Zielgruppen zu erreichen. Dabei kann im heimischen Umfeld geblieben oder ein Genresprung gemacht werden.

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Luxus für die Mitte

Schaut man sich aktuelle Kurzzeit-Fusionen an, so ist die jüngst angekündigte Zusammenarbeit von H&M und rabanne vielversprechend. Diese wurde vor wenigen Tagen, während der Pariser Fashion Week, mit großem Promi-Auflauf verkündet. „Die Kollektion vereint den unbeschwerten Überschwang der 1970er-Jahre, den optimistischen Futurismus von rabanne und einen Hauch retroinflektierter Romantik in einer modernen Vision von zugänglicher Opulenz, Freude und Vertrauen“, so die Macher. Während man bei H&M schon einiges an Erfahrung mit Designer-Kollaborationen sammeln konnte, ist eine Ausweitung in dem Maße in den Interieur-/Home-Bereich neu. Denn die Kollektion wird auch eine breite Auswahl an Home-Artikeln liefern, beispielsweise Akzentmöbel, einen glänzenden Scheibenvorhang, abgewinkelte Vasen, Spielkarten und Würfel, eine Wasserflasche und mehr. Die Zusammenarbeit zwischen Luxusmarken und Streetwear-Brands ist besonders beliebt und die limitierten Editionen sind zumeist innerhalb kürzester Zeit ausverkauft. Im September 2023 haben sich das Münchner Luxuslabel MCM und der Sportartikelhersteller PUMA aus Herzogenaurach ein drittes Mal zusammengetan. „Das große Finale unserer Kollaboration hat eine Kollektion ergeben, die elektrisierend ist und das Beste aus Mode und Sport vereint“, heißt es bei MCM. Dirk Schönberger, der das Projekt damals initiierte, sagte zum Release: „Die Zusammenarbeit zwischen MCM und PUMA steht für die großartige Geschichte beider Marken, aber auch dafür, wie wichtig Zeitgeist für MCM ist und die Verbindung zu Sport, Musik und den Einfluss der Street Culture auf Luxusbrands.“

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Cross-over

Premiere in Paris: Nach KARL LAGERFELD, BALMAIN und weiteren Kollaborationen ist die Zusammenarbeit mit dem Haus rabanne der neueste Coup von H&M. ©Hennes & Mauritz

Die branchenübergreifende Kollaboration ist besonders interessant, weil dadurch selbst Haushaltsgegenstände modisch daherkommen können. Das Designer-Duo Dolce & Gabbana arbeitet bereits seit einigen Saisons mit dem italienischen Haushaltswarenhersteller smeg zusammen. Aus dieser Zusammenarbeit sind stylishe Kleinelektrowaren entstanden, wie Kaffeemaschinen oder Kühlschränke. In der aktuellen Saison hat man „Blu Mediterraneo“ gewählt, ein Farbthema, das die strahlenden Nuancen des Meeres aufgreift. Doch was macht, mal abgesehen vom finanziellen Aspekt, der sicherlich eine Rolle spielt, den Reiz für die Designerinnen und Designer aus? Dazu hat Michael Michalsky, der vor einiger Zeit mit dem Aachener Kosmetikspezialisten BABOR eine erfolgreiche Kollaboration einging, folgende Meinung: „Natürlich freue ich mich immer wieder, wenn ich für meine Arbeit einen Design-Award bekomme. Aber die größere Anerkennung für mich ist, wenn ein Unternehmen mit mir zusammenarbeiten möchte, in dessen Produktbereich ich bisher noch nicht tätig war. Dann brennt meine Neugier und ich kann wirklich frei und neu denken.“

Mode und Musik

Die erste Kollektion von Pharrell Williams für LOUIS VUITTON: Verpixelte Grafiken und Bilder finden sich fast durchgängig wieder. ©LVMH / ARR

Vor allem die Liebe zwischen Musik und Mode schafft großartige Werke. Pharrell Williams ist als Musiker international gefeiert, doch ist er auch immer wieder in der Mode aktiv. Da wären seine langjährige Zusammenarbeit mit adidas und eine Reihe erfolgreicher Kooperationen mit Luxuslabels wie TIFFANY, CHANEL oder MONCLER. Zur Saison Frühjahr/Sommer 2024 debütierte er sogar als neuer Chef der Menswear bei LOUIS VUITTON, wobei er als Musiker keine klassische Designerausbildung durchlaufen hat. Die Entscheidung brüskierte damals, doch die Premiere im Sommer verlief tadellos und Williams schaffte mit dem „Damouflage“ sogar ein neues Design zum Auftakt, in Anlehnung an das ikonische Vuitton-Schachbrettmuster. Auch die Liebe zu schönen Plätzen kann verbinden. So teilt der in Bietigheim-Bissingen lebende Rapper Bausa seine Heimatverbundenheit mit dem ebenfalls dort ansässigen Hemdenspezialisten OLYMP. Daraus ist im letzten Jahr eine erste Capsule Collection entstanden, die sich in diesem Jahr fortführt. Mit BAUSA X OLYMP setzt sich die Kapsel bewusst von seinem angestammten Kernsortiment ab, um speziell die jüngere Zielgruppe der unter 30-Jährigen zu erreichen und diese für seine Qualitätsprodukte zu begeistern. Neben all diesen positiven Beispielen: Die Strahlkraft eines Stars aus Kunst oder Musik kann auch zur Supernova werden, wie man eindrücklich an Kanye West und adidas sieht. Nach den wiederholten antisemitischen Aussagen von West sah man sich bei adidas gezwungen, die Reißleine zu ziehen. Obwohl die äußerst rentablen „Yeezy Shoes“ ein kommerzieller Erfolg waren, sah man im bayerischen Herzogenaurach keine andere Chance, als die Zusammenarbeit zu beenden, um dauerhaften Schaden von der Marke abzuwenden.