Halbjahr 1
Im ersten Geschäftshalbjahr 2023/24 berichtet die Otto-Tochter bonprix von schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und einer anhaltenden Konsumzurückhaltung. Auf vergleichbarer Basis (ohne Russland; der Rückzug von bonprix aus dem Land kostet weitere 2 Prozent Umsatz) sanken die Erlöse um 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In Deutschland konnte das Unternehmen hingegen den Umsatz um 4 Prozent steigern. Das Gesamtbild sei sehr heterogenen, heißt es weiter. In manchen Märkte geht das Geschäft zurück, in anderen blieben die Erlöse stabil oder legten sogar zu. „In vielen Ländern spüren wir bei unseren Kund:innen weiter krisen- und inflationsbedingt eine Preissensibilität und Kaufzurückhaltung. Umso erfreulicher ist die Entwicklung in unserem anspruchsvollen Kernmarkt Deutschland. Hier hat sich unsere angepasste Markt- und Angebotsstrategie besonders ausgezahlt“, sagt Dr. Kai Heck, für den Finanzbereich verantwortlicher Geschäftsführer bei bonprix die Geschäftsentwicklung.
Im niedrigen einstelligen Bereich ging es in der Dach-Region nach oben. In einigen osteuropäischen Märkten und auch in Frankreich und Italien sanken die Umsätze im jeweils ein- bis zweistelligen Bereich. Einige europäische Länder konnten sich auf niedriger Umsatzbasis positiv weiterentwickeln, darunter Slowenien und Finnland. Besonders herausfordernd bleiben die Bedingungen mit einem zweistelligen Umsatzminus im US-amerikanischen Markt für die Marke VENUS. Die eingeleitete digitale Transformation soll forciert werden, um wieder auf Kurs zu kommen.
bonprix konzentriert sich auf strategische Digitalisierungsthemen und legt neben der Zentralisierung von Prozessen in den europäischen Märkten zudem einen besonderen Fokus auf das Produkt und die Digitalisierung der gesamten Wertschöpfungskette. So soll unter anderem ein rein virtuelles 3D-Produktdesign bis 2025 fast vollständig ohne physische Produktsamples auskommen. Grundsätzlich will das Unternehmen mit dem Einsatz neuer Technologien und KI-Lösungen in allen Bereichen vom Sourcing über das Design bis hin zum Verkauf die Effizienz weiter steigern.
Auch im laufenden zweiten Geschäftshalbjahr 2023/24 bleibt das Marktumfeld herausfordernd. Dr. Richard Gottwald, Vorsitzender der Geschäftsführung bei bonprix und verantwortlich für den internationalen Vertrieb, gibt sich aber zuversichtlich: „Die Situation für den Online-Modehandel ist weiterhin angespannt, aber wir agieren mit unserem Geschäftsmodell auf einer äußerst soliden Basis. Ich bin daher überzeugt, dass wir durch eine flexible und sehr auf Effizienz bedachte Steuerung unserer internationalen Märkte trotz dieser krisenhaften Zeit positive Entwicklungen verzeichnen werden.”