Über das bewusste Weglassen 

Conscious Fashion Store

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Autor: Markus Oess
Im The Playce in Berlin hat P&C Düsseldorf den Conscious Fashion Store eröffnet. Der als kollaborative Plattform angelegte Store soll neben dem Angebot von Green Fashion auch ein Ort des Austauschs und der Entwicklung neuer Konzepte sein. Wir haben mit Thimo Schwenzfeier, als General Sales Manager verantwortlich für die Fläche, über die Hintergründe gesprochen.  

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„Wir wollen sowohl die Menschen ansprechen, die sich bereits Gedanken um nachhaltigere Mode machen, als auch eine breitere Masse erreichen und für das Thema begeistern.“ General Sales Manager Thimo Schwenzfeier

FASHION TODAY: Der Store in Berlin soll Testlabor sein für Nachhaltigkeitsaktivitäten von P&C auf der Fläche, wie kam es zu der Idee?
Thimo Schwenzfeier: „Der P&C Conscious Fashion Store ist ein Teil von ‚We Care Together‘, der Nachhaltigkeitsinitiative der Peek & Cloppenburg Düsseldorf Gruppe. Im Zuge dessen wollte man einen Raum schaffen, in dem Konzepte, Produkte et cetera getestet werden können, um dann auch einen Impact in der Gruppe zu erreichen.“  

Wie laufen aktuell nachhaltige Produkte in den Stores und wie viel Prozent des Umsatzes machen sie überschlägig aus? 
„Wir sehen, dass sich die Kundinnen und Kunden stark für die neuen Marken im Sortiment interessieren. Für eine größere Evaluation ist es aktuell noch zu früh, da wir bisher nur den Eindruck der ersten Monate haben. Wir arbeiten aber bereits daran, das Sortiment für die kommenden Saisons mit zusätzlichen Marken, auch Non-Apparel, weiter zu stärken.“ 

Welche Rolle wird künftig Nachhaltigkeit im Unternehmen spielen, wie ist das Thema in der Organisation implementiert?
„Nachhaltigkeit spielt bereits eine wichtige Rolle bei Peek & Cloppenburg Düsseldorf und wird es auch weiterhin tun. Alle Aktivitäten sind unter we-care-together.com zu finden, dort kommunizieren wir, in welchen Bereichen wir aktiv sind und welche Themen wir angehen wollen. Dort findet sich zum Beispiel auch der Siegel-Standard, den wir als Grundlage für Produkte, die wir als nachhaltiger deklarieren, nutzen.“ 

Welche Besonderheiten und Services gibt es gegenüber den sonstigen Häusern? 
„Wer den Store betritt, bemerkt bereits auf den ersten Blick ein völlig neues Interiorkonzept, es wird von der ‚Architektur des Weglassens‘ geprägt. Dazu kommen die neuen nachhaltigeren Marken und eine Fläche mit Vintage Pieces über unseren Partner VINTAGE & RAGS, die das Sortiment deutlich abheben. Zusätzlich fällt das offene Atelier auf, welches neben Reparaturen und Änderungen auch Veredelungen mit Druck und Stick vornehmen kann. Das Angebot rund um Textilveredelungen spielt bei der Ansprache von Kundinnen und Kunden eine wichtige Rolle.“ 

Sie sprechen von einem Softopening, die große offizielle Eröffnungsfeier ist für das Spätjahr geplant ist. Gibt es schon erste Erfahrungen oder sogar Anpassungen? Was sagen die Kunden, welche Resonanz haben Sie?
„Der Store wurde am 19. Mai eröffnet, seitdem wird er von vielen Kundinnen und Kunden wie auch Gästen aus der Branche interessiert wahrgenommen und besucht. Die bisherigen Rückmeldungen sind sehr positiv, vor allem das offene Atelier und hier insbesondere das Thema Sticken erfreut sich großer Beliebtheit. Auch das neue Interior weiß zu gefallen.“ 

„Das Konzept des Stores ist geprägt von einer ,Architektur des Weglassens‘“

Warum wurde ausgerechnet diese Mall ausgewählt?  
CWir wollen sowohl die Menschen ansprechen, die sich bereits Gedanken um nachhaltigere Mode machen, als auch eine breitere Masse erreichen und für das Thema begeistern. Deswegen sind wir an einen zentralen Ort gegangen, den Potsdamer Platz in Berlin, wo Ansässige sowie Touristen vorbeikommen und unseren Store entdecken können.“   

Wurden einzelne Elemente/Neuerungen und Marken bereits in bestehende P&C-Flächen übernommen und wenn ja, was?
„Dafür ist es noch zu früh, wir stehen aber im ständigen Austausch mit der Zentrale in Düsseldorf und haben regelmäßig Besuch aus den verschiedenen Stores, der sich unser Konzept anschaut und sehr begeistert ist von den Ideen und der Art, wie sie umgesetzt worden sind.“ 

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Wie viel wurde in den Store investiert, inwiefern wurde schon beim Store selbst auf Nachhaltigkeit geachtet? 
„Zu Investitionen in Stores äußern wir uns grundsätzlich nicht. Das Konzept des Stores ist geprägt von einer ,Architektur des Weglassens‘, so wurde beispielsweise auf die Deckenverkleidungen, Wandabhängungen und Bodenbeläge verzichtet. Darüber hinaus wurde das Mobiliar möglichst langlebig und vor allem vielseitig einsetzbar designt. Um den Stromverbrauch zu senken, werden die Flächen selektiver und mit LEDs ausgeleuchtet.“ 

Wie ist das Storemanagement in die Gesamtorganisation eingebunden und wie sind die Listung und der Einkauf der Marken organisiert?
„Das Store-Team steht in engem Austausch mit den Sales-Verantwortlichen, dem Sustainability-Team und dem Einkauf. Der Einkauf läuft über die Zentrale, in enger Abstimmung mit dem Team vor Ort. So prüfen wir gerade die Option von Pop-up-Flächen, die ebenso kleineren Marken, auch aus dem Non-Apparel-Bereich, die Möglichkeit bieten sollen, ihre Produkte vorzustellen.“   

Nach welchen Kriterien erfolgt der Einkauf, welche Marken sind Ankermarken? 
„Wir freuen uns sehr, dass wir zum Beispiel unsere Partnerschaft mit ARMEDANGELS ausbauen konnten und nun das gesamte Sortiment präsentieren können. Ein besonderes Vertrauen wurde uns außerdem von LANIUS, COLORFUL STANDARD, KnowledgeCotton Apparel oder VAUDE entgegengebracht, die wir durch den Conscious Fashion Store neu ins Sortiment aufnehmen konnten. Wir planen, das Sortiment weiter auszubauen, und orientieren uns dabei an unserem Siegel-Standard.“  

Hintergrund

Mit dem Conscious Fashion Store will die Peek & Cloppenburg Düsseldorf Gruppe einen wichtigen Schritt in ihrer Nachhaltigkeitsinitiative „We Care Together“ gehen. Der als kollaborative Plattform angelegte Store soll neben dem Angebot von Green Fashion auch ein Ort des Austauschs und der Entwicklung neuer Konzepte sein. Das Motto des Stores: „Not perfect, but better everyday“. „Wir gehören mit unserem Omnichannel-Angebot zu den größten Multibrand-Modehändlern in Europa – mit dieser Rolle geht auch eine hohe Verantwortung für Mensch und Umwelt einher“, sagt Thomas Freude, P&C-Geschäftsführer

Die Idee hinter dem Store ist, aktiv zu einer nachhaltigeren Mode beizutragen. Auf rund 3.000 Quadratmetern bietet er verteilt auf drei Etagen aktuelle und bewusstere Trend-Kollektionen sowie ein Angebot an nachhaltigeren Marken. Das Sortiment wurde im Hinblick auf Aspekte wie Soziales, Umwelt und Toxikologie zusammengestellt und umfasst unter anderem neu aufgenommene Marken wie VAUDE, KnowledgeCotton Apparel und LANIUS. Zudem weitet P&C seine Zusammenarbeit mit Marken wie ECOALF und ARMEDANGELS aus. Daneben wird auch die Eigenmarke JAKE*S STUDIO verkauft. Im zweiten Untergeschoss befindet sich überdies eine Fläche von VINTAGE & RAGS, die Vintage Pieces vertreiben. 

Auch beim Ladendesign selbst haben die Düsseldorfer auf Nachhaltigkeit geachtet. Etwa durch eine „Architektur des Weglassens“ – nicht zwingend benötigte Elemente wie Deckenverkleidungen, Wandabhängungen und Bodenbeläge wurden weggelassen. 

Zusätzlich können die Kundinnen und Kunden im offenen Atelier ihre Kleidungsstücke reparieren oder neu stylen und individualisieren lassen. Gleichzeitig soll der Laden auch für Events, Workshops sowie Speakerinnen und Speaker mit eigens geschaffenen Flächen rund um die Themen Nachhaltigkeit und Mode genutzt werden. Der Store im The Playce, Alte Potsdamer Straße 7, ist seit dem 19. Mai von Montag bis Samstag von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Ein Soft Opening, bei dem auch noch weitere Inhalte getestet werden.

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