„Immer einsatzbereit“

DISTRETTO12

Mittelfristig soll der Umsatz in Deutschland zweistellig werden. alle Bilder ©DISTRETTO12

Autor: Markus Oess
Das Italo-Label DISTRETTO12 will in der DACH-Region kräftig wachsen und investiert in den Vertrieb. Mit einem komplett neuen Außendienst soll in Deutschland mittelfristig ein zweistelliger Millionen-Umsatz drin sein. Wir haben mit Alessandro Hong, General Manager aus der Unternehmerfamilie, über seine Pläne gesprochen. Wie Hong das Label in Stellung bringt.
 

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Wir bewegen uns in der oberen Mittelpreislage bis zum Premium-Segment. Preislagen, die immer noch konsumig sind und mit einer Marge von durchschnittlich 2,8 auch eine ordentliche Spanne für den Handel bieten.“ Alessandro Hong, DISTRETTO12

FASHION TODAY: Alessandro, wie würden Sie Ihre Marke und die Kollektion in wenigen Worten beschreiben?
Alessandro Hong: „DISTRETTO12 punktet dank Superstretch und hoher Jerseyqualität vor allem mit Funktionalität und Performance in der Formal Wear und im Casual-Segment. Du bist mit DISTRETTO12 immer passend angezogen – 24/7. Italienischer Schick mit internationaler Attitüde.“ 

Bieten Sie auch Hochzeitsmode an?
„Männer können in DISTRETTO12 natürlich auch eine Hochzeit feiern. Die Kollektion gibt das dank der italienischen DNA allemal her. Aber eine reine Anlass-Kollektion passt nicht zu uns. Wie gesagt, DISTRETTO12 wurde 2015 mit genau dieser DNA gegründet, um Männer vom Morgen bis zum Abend immer angemessen einzukleiden. Das ist unser Markenkern.“ 

Ihr Preisniveau und Ihre Kalkulation sind?
„Wir bewegen uns in der oberen Mittelpreislage bis zum Premium-Segment. Preislagen, die immer noch konsumig sind und mit einer Marge von durchschnittlich 2,8 auch eine ordentliche Spanne für den Handel bieten.“  

Das meiste geht aber über Order, oder?
„Derzeit werden die meisten Arbeiten auf Order gefertigt. Wir haben jedoch bereits vor einigen Saisons mit der Aufnahme von NOS-Artikeln begonnen, die wir nach und nach erweitern und sorgfältig für die von uns verfolgten Schlüsselmärkte untersuchen werden. Der DACH-Markt hat für uns eine sehr hohe strategische Bedeutung. Deshalb haben wir in einen leistungsfähigen Vertrieb investiert.“ 

Sie möchten in Deutschland mittelfristig einen zweistelligen Millionen-Umsatz erzielen?
„Ja, genau, wir rechnen mit einem deutlichen Wachstum. Unser Anspruch ist es, nicht nur präsent, sondern eine wichtige und gefragte Marke zu sein. Mit der Marke DISTRETTO12 haben wir die Voraussetzungen und gehen gezielt auf die Besonderheiten des deutschen Marktes ein.“ 

Was meinen Sie damit?
„Die saisonalen NOS habe ich bereits erwähnt, eine der Grundvoraussetzungen, um bei deutschen Händlern langfristig Punkte zu sammeln. Darüber hinaus werden wir für den Blazer Mehrlängenangebote mit an die Marktanforderungen angepassten Längen anbieten. Und wir haben jetzt einen deutschsprachigen Service in Italien. Es gibt also keine Sprachbarrieren. Das vereinfacht die Sache sehr.“ 

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Wie viele Händler zählen Sie?
„Insgesamt beliefern wir rund 700 Händler weltweit, davon 150 in der DACH-Region.“ 

Sie haben Ihr Vertriebsteam ausgetauscht, um eine bessere Leistung zu erzielen. Was haben die Händler gesagt?
„Ja, wir wollten einen echten Neustart. Jetzt arbeiten wir in der DACH-Region mit sieben Agenturen, davon fünf in Deutschland, zusammen, unter anderem hier in Düsseldorf, und wir haben mit Dieter Gambke einen Kenner des deutschen Handels. Wir können loslegen, ich freue mich darauf. Ich habe in den zurückliegenden zehn Tagen viele Händler getroffen, als ich alle unsere neuen Agenturen besucht habe. Für mich ist das neben dem persönlichen Gespräch auch ein klares Signal. Die DACH-Region bedienen wir nicht nebenbei. Die Reaktionen der Händler auf die Veränderungen fallen durchweg gut aus. Jetzt passt nicht nur das Produkt, sondern auch der Rest drumherum.“ 

„Die Pitti hat ihre internationale Bedeutung für die Menswear merklich gefestigt und ist auch für deutschsprachige Händler die Plattform Nummer eins.“ 

Haben Sie vor ein paar Tagen bei der letzten Pitti einige potenzielle Neukunden getroffen?
„Tatsächlich haben wir in Florenz viele gute Gespräche geführt. Die Pitti hat ihre internationale Bedeutung für die Menswear merklich gefestigt und ist auch für deutschsprachige Händler die Plattform Nummer eins. Der Markt ist in Bewegung und es öffnen sich uns neue Türen. Diese Chance werden wir nutzen.“  

Sie haben unter anderem Ihre eigene Produktion in China?
„Wir verfügen über eine eigene Produktion in China, allerdings wird dort nur ein kleiner Teil für DISTRETTO12 produziert, da die fortschrittliche Technologie für bestimmte Produktionen nur in Fernost beherrschbar ist. 

Die Produktion erfolgt hauptsächlich für ausländische Marken oder Eigenmarken. China hat inzwischen ein hohes Niveau der Produktionstechnologie erreicht. Allerdings sind auch die Produktionskosten erheblich gestiegen. Unser großer Vorteil in der Pandemie waren unsere eigene Produktion in Italien und der Zugriff auf zusätzliche Produktionskapazitäten. Alle in der Toskana gelegen, in einer Region, die für hochwertige Produktion und eine vollständige Lieferkette vom Stoff bis zum fertigen Kleidungsstück bekannt ist. Mehr als 98 Prozent der Bestandteile von DISTRETTO12 stammen von hier.“ 

Woher stammen die Materialien, auch aus China?
„Nein, wir sourcen Stoffe und Zutaten hauptsächlich hier in Italien und den Rest in Europa.“ 

Was sind die Highlights der Kollektion Frühjahr/Sommer 2024?
„Auf jeden Fall unsere ,High Performance‘-Aktivanzüge – leicht, elegant und superelastisch, absolut Traveller, immer mitzunehmen, in einer kleinen Tasche zusammenfaltbar und stets einsatzbereit, da bügelfrei.“