Secondhand-Shops
Um die Digitalisierung von Secondhand-Shops voranzutreiben, entwickelt das DBU-geförderte Startup Ekodise aus Bayern ein deutschlandweites Management- und Verkaufssystem. Lokale Secondhand-Geschäfte haben Schwierigkeiten, beim zunehmenden Online-Shopping mitzuhalten. Nicole Heiß, Gründerin des Regensburger Startups Ekodise, betreibt seit 2017 selbst einen Laden für gebrauchte Kleidung. Sie kennt die Herausforderungen. „Viele der mehr als 2.000 Secondhand-Shops in Deutschland arbeiten noch traditionell mit Karteikarten und Excel-Listen“, sagt sie. Zusammen mit ihrem Mann Sebastian Heiß und dem IT-Unternehmen Synnotech will sie die Digitalisierung im Sektor voranbringen. Das Team arbeitet mithilfe der DBU-Förderung an einer Software, die Vorteile des Online-Handels mit einer Stärkung lokaler Secondhand-Geschäfte kombinieren soll.
Die Software von Ekodise umfasst zum einen ein digitales Management-System. Geschäfte können am Computer oder per App Kleidungsstücke registrieren sowie Lager und Kommissionsware verwalten. Die Produkte werden in einen Webshop hochgeladen. Dort können Kleidungsstücke reserviert und im Laden anprobiert oder online erworben werden. Alle Verkäufe werden laut Startup in Echtzeit synchronisiert, Warenbestände bleiben so immer aktuell. Außerdem lege das Gründungsteam viel Wert auf Vernetzung. „Teilnehmende können sich per Plattform austauschen und werden von uns mit Leitfäden etwa zum ressourcenschonenden Onlinehandel unterstützt“, sagt Heiß. Drei Geschäfte nutzen den Angaben zufolge das System bereits. Mit der DBU-Förderung soll das digitale Tool um einige Funktionen ergänzt werden wie die automatisierte Kommunikation mit Kommissionskundinnen und -kunden. „Wir wollen mit Ekodise lokale Kreislaufwirtschaft stärken, digitaler und sichtbarer machen, damit mehr Menschen gebrauchte Kleidung als umweltfreundliche Alternative zu Neuware wahrnehmen“, sagt Heiß. Die DBU fördert das Startup mit 124.000 Euro.