Plattform-Ökonomie 

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Der Druck, über Ware und Mengen zu reden, kam gar nicht erst auf. Das Datum war bewusst so gewählt. alle Bilder ©FT

Autor: Markus Oess
Das FashionFestival hat sich in der zweiten Ausgabe weiterentwickelt und zieht eine wachsende Anzahl von Marken und Händlern an. Der Gesprächsbedarf ist unverkennbar da. Entsprechend positiv fällt die Bilanz aus. Die nächste Veranstaltung ist bereits für den Mai 2024 avisiert. 

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„Das unitex-FashionFestival ist ja keine Ordermesse” Xaver (l.) und Gerhard Albrecht, unitex

Das unitex-FashionFestival hat sich zu einer wichtigen Plattform für die Modebranche entwickelt. Das sieht man nicht nur an den über 100 Ausstellern mit mehr als 150 Marken, sondern auch an der sehr großen Teilnehmerzahl mit über 1.000 Gästen“, bilanziert Xaver Albrecht, Geschäftsführer der Verbundgruppe, die zweite Ausgabe der noch jungen Veranstaltung. Die meisten Besucher kamen aus dem Handel. Erstaunlich viele von ihnen gehörten nicht einmal der unitex an, betont Albrecht. Ihr Anteil habe gegenüber der letzten Veranstaltung merklich zugenommen. Die Resonanz auf das FashionFestival zeige, wie relevant der Austausch für die Branche sowohl für den Handel als auch für Lieferanten und Servicepartner sei. In den Ulmer Messehallen war die Stimmung aufgeräumt. Der Druck, über Ware und Mengen zu reden, kam gar nicht erst auf. Das Datum war bewusst so gewählt. „Der Termin im Mai hat sich bewährt. Das unitex-FashionFestival ist ja keine Ordermesse – bei uns stehen Austausch, Kommunikation und Networking im Vordergrund. Deshalb denken wir derzeit auch nicht über einen zweiten Termin im Jahr nach. Aktuell planen wir mit einem neuen Termin im Mai 2024“, sagt Albrecht weiter. 

Die Händler sind es zufrieden. Stefan Kohfink, Heilbronn spricht von einer guten Veranstaltung. Jochen Möhrle, Moden WANNER in Schwäbisch Hall, nickt. „Ich war schon letztes Mal hier. Es tut sich was.“ Fabian Knoth von AWG, Köngen, nutzt das FashionFestival, um alte Kontakte zu stärken und abseits der Ware Dinge zu besprechen, die während der zurückliegenden Monate liegen geblieben sind. Es kamen auch viele Geschäftsführer aus der Industrie, was zeigt, dass die Veranstaltung wichtig genommen wird. „Es war uns schon bewusst, wie groß der Gesprächsbedarf ist. Austausch ist ja auch ein großer Teil des Konzepts des unitex-FashionFestivals. Und ja, die hohe Anzahl von Gästen aus dem Management zeigt deutlich, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagt Albrecht. Hinzu kommt auch der Wunsch vieler Anbieter nach einer breiten Messe für die modische Mitte und Volumenanbieter. Insbesondere für die DOB sind derzeit die Angebote in Deutschland ziemlich überschaubar. Ersetzen kann das FashionFestival die Messen indes nicht, auch nicht übergangsweise, sagt Albrecht: „Wir sehen das unitex-FashionFestival nicht als Zwischenlösung. Es ist ein innovatives Format, das mit seinem Fokus auf Austausch, Networking und Inspiration einen ganz anderen Ansatz und Anspruch hat als andere Messen in der Mode-Branche.“ 

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Ersetzen kann das FashionFestival die Messen nicht.

Johannes Deckert, Vertriebsleiter von hajo und TOM RIPLEY, ist mit der Veranstaltung überaus zufrieden und zieht eine positive Bilanz. „Solange wir keine deutsche Messe haben, werden solche Veranstaltungen wichtiger. Uns geht es gar nicht um die Ware, sondern um den Austausch mit Händlern und auch den Kontakt zu potenziellen Neukunden.“ Sein Kollege Klaus Weidner stimmt zu. Ganz Ähnliches ist auch von den Anzuganbietern DIGEL, Création Gross und ROY ROBSON zu hören. Mathias Eckert, CEO von FYNCH-HATTON, lobt ebenfalls das Format und die professionelle Organisation. Viele Händler seien gekommen. Aber, sagt Eckert, man müsse aufpassen, dass sich die Angebote nicht noch weiter zerfasern. Wenn jetzt noch mehr gute, aber kleinteilige Formate aufkämen, sei die Effizienz dahin. Ein Punkt, den auch TOM-TAILOR-Chef Gernot Lenz auf der Podiumsdiskussion ansprach.

Die Etablierung einer neuen zentralen Messe liegt nun nicht gerade in der Verantwortung der unitex. Das betont auch Albrecht. Die Neu-Ulmer wollen vielmehr nach vorn blicken und die eigene Plattform weiterentwickeln. „Wir haben auch viele gute Ideen, Hinweise und Wünsche erhalten – danke dafür. Aktuell sind wir dabei, diese zu sammeln und zu sondieren. Anschließend werden wir alles im Team diskutieren und prüfen. Wir freuen uns immer über Anregungen und über konstruktive Kritik. Schließlich ist das unitex-FashionFestival ein Event für unsere gesamte unitex-FashionCommunity.“ 

Momentaufnahmen

  • Marten Schulze, VANGUARD: „Top-Veranstaltung, gute Organisation und die Möglichkeit, viele Händler zu treffen.“