Märkte
Vor dem Hintergrund herausfordernder makroökonomischer Bedingungen hat die Otto-Tochter bonprix das Geschäftsjahr 2022/23 mit einem Umsatz von 1,76 Mrd. Euro (IFRS) beendet. Dies entspricht einem Umsatzrückgang von rund 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Einen deutlichen Anteil an dem Umsatzverlust hatte der Rückzug des Unternehmens vom russischen Markt, der zu erheblichen Sonderbelastungen führte und den Gesamtumsatz der Gruppe um circa 3 Prozent (fast 60 Millionen Euro) drückte, teilt das Unternehmen mit. Zudem hat im Heimat- und Kernmarkt Deutschland die Konsumzurückhaltung, den Umsatz um 8 Prozent gesenkt. Doch mit dem Start in das neue Geschäftsjahr 2023/24 zeigten sich hier deutliche Erholungstendenzen, heißt es weiter. Vielfach gute Umsatzentwicklungen verzeichnete das Unternehmen dagegen im europäischen Ausland.
„Besonders im ersten Geschäftshalbjahr haben wir als Modeunternehmen die schwierigen konjunkturellen Bedingungen zu spüren bekommen, die sich in den einzelnen Ländern unterschiedlich ausgewirkt haben. Durch unsere flexible Steuerung des Markt- und Angebotsportfolios konnten wir im zweiten Geschäftshalbjahr bereits deutliche Verbesserungen erzielen. Besonders zufrieden sind wir mit den positiven Entwicklungen in vielen unserer europäischen Märkte”, sagt Dr. Kai Heck, für den Finanzbereich verantwortlicher Geschäftsführer bei bonprix. Auch für das aktuelle Geschäftsjahr 2023/24 gelte es, die makroökonomischen Einflüsse auf das internationale Geschäft differenziert zu analysieren und daraus Maßnahmen abzuleiten. „So wollen wir auch zukünftig positive Tendenzen, wie aktuell auf dem deutschen Markt, für uns nutzen und ausbauen”, sagt Dr. Heck.
Bei der Betrachtung der über 25 internationalen Märkte von bonprix ergibt sich ein gemischtes Bild. Die meisten europäischen Länder bewegen sich auf Vorjahresniveau, elf Märkte weisen positive Wachstumsraten auf. Die Mehrzahl der west- und nordeuropäischen Länder legten beim Umsatz zu. Dazu zählen Österreich, die Schweiz, die Niederlande und Schweden, mit jeweils einstelligen Wachstumszahlen. Norwegen legte um mehr als 10 Prozent zu. Der noch junge Markt Finnland wuchs überproportional auf kleiner Umsatzbasis dreistellig. In Osteuropa konnte Slowenien ein „sehr erfreuliches“ Umsatzwachstum von mehr als 20 Prozent verzeichnen, auch Ungarn wuchs zweistellig, Polen und Rumänien immerhin gut einstellig. Weniger gut lief es in Italien und Frankreich. Auch für die amerikanische Marke VENUS gestaltete sich das komplexe Marktumfeld weiterhin herausfordernd. bonprix beendet das Geschäftsjahr in den USA mit einem gering zweistelligen Umsatzrückgang. Nun fokussiere das Management mit Digitalmarketing-Maßnahmen weiterhin auf die digitale Transformation von VENUS.
„Gesamtwirtschaftlich bleibt die Lage volatil. In der Steuerung unseres internationalen Geschäftsmodells werden wir diesen Rahmenbedingungen mit hoher Flexibilität und Resilienz begegnen. Parallel konzentrieren wir uns auf unsere strategischen Digitalisierungsthemen als Fundament für eine nachhaltig positive Geschäftsentwicklung”, sagt Dr. Richard Gottwald, Vorsitzender der Geschäftsführung bei bonprix und verantwortlich für den internationalen Vertrieb. „Im Sinne unserer Kund*innenzentrierung ist für uns die Weiterentwicklung von bonprix zur digitalen Modemarke elementar. Umso mehr freut es mich, dass der seit Beginn des laufenden Geschäftsjahres veränderte Markenauftritt so positiv wahrgenommen wird, der einen wichtigen strategischen Schritt für bonprix darstellt.“ Im März hat der Händler das Logo und den Markenauftritt erneuert. Auch personell gibt es Veränderungen: Carolin Klar ist seit Beginn des aktuellen Geschäftsjahres Mitglied der Geschäftsführung.