Autor: Maximilian FuchsSchauen wir abseits der Mode in angrenzende Bereiche, so wandert der Blick nach Aachen zum Kosmetikspezialisten BABOR. Die Geschichte des Unternehmens reicht bis in die 1950er-Jahre zurück. Damals entwickelte der Chemiker Dr. Michael Babor HY-ÖL, eine Reinigung, die bis heute als Produkt ein Verkaufshit ist. Die Unternehmerfamilie Vossen stieg 1962 in den Betrieb ein und Dr. Leo Vossen machte aus der Idee des Wissenschaftlers eine weltweite Marke. Heute ist das inhabergeführte Familienunternehmen ein Global Player im Beauty-Business mit mehr als 100.000 Skincare-Experten in 70 Ländern.
Nachdem sich die Marke zum Favoriten für viele heimische Kosmetikinstitute etablierte, begann in den 1990er-Jahren die Internationalisierung. Heute beschäftigt BABOR weltweit 600 Mitarbeiter und „G-Beauty“ – also Präzisionskosmetik aus Deutschland – ist gefragter denn je. Vor allem in den USA und in China wird die Effizienz der Wirkstoffe geschätzt. Man findet BABOR in Premium- und Luxus-Spas rund um den Globus, darunter beispielsweise auch im Al Maha, Dubai. In den hauseigenen Laboren für Forschung und Entwicklung in Aachen beschäftigen sich 20 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler jeden Tag damit, die Produkte weiter zu optimieren und aus über 1.000 verschiedenen Rohstoffen die besten Formulierungen zu erreichen. Das wohl ikonischste Produkt der Marke ist, neben der HY-ÖL-Reinigung, die BABOR-Wirkstoffampulle. Diese unterscheiden sich, je nach Hautbedürfnis, durch verschiedene Inhaltsstoffe und doch eint sie die hochkonzentrierte Darreichungsform. Damit sind die 2-Milliliter-Ampullen wahre Kraftpakete, die einen Soforteffekt auf der Haut zeigen. Neben dem Herzstück BABOR gewinnen Private-Label-Entwicklungen für die BABOR BEAUTY GROUP an Bedeutung.
„Die nachhaltigste Kosmetikfabrik der Welt“
Am 31. März 2023 wurde das neue Produktions- und Logistikzentrum im nahe gelegenen Eschweiler eingeweiht. „Das BABOR BEAUTY CLUSTER steht für die Zukunft. Wir setzen hier ein Zeichen für Wachstum, für Nachhaltigkeit und für Qualität made in Germany“, sagt Isabel Bonacker, Mitinhaberin der BABOR BEAUTY GROUP. Auf einer Fläche von 60.000 Quadratmetern sei die „nachhaltigste Kosmetikfabrik der Welt“ entstanden, wie Geschäftsführer Horst Robertz ergänzt. Herzstück der Energieversorgung ist eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, die in Verbindung mit Wärmepumpen und Wärmerückgewinnung dafür sorgen soll, dass man praktisch ohne fossile Brennstoffe auskommt. Zudem ist der Einsatz der Zukunftstechnologie Wasserstoff geplant. Für den Lkw-Shuttleverkehr zwischen Aachen und Eschweiler werden zukünftig Elektro-Lkw eingesetzt. In das Projekt investierte die BABOR BEAUTY GROUP mehr als 60 Millionen Euro und verdreifachte mit Fertigstellung die Unternehmensfläche.
