P&C Düsseldorf beantragt Schutzschirmverfahren

©P&C Düsseldorf

Millionenverlust

Die Geschäftsführung von Peek & Cloppenburg KG (P&C), Düsseldorf,  hat heute beim zuständigen Amtsgericht in Düsseldorf einen Antrag auf ein Schutzschirmverfahren gestellt. Dies solle helfen, den „krisenbedingt angestoßenen Restrukturierungsprozess des Unternehmens zu beschleunigen“, teilt das Unternehmen mit. Alle 67 Verkaufshäuser in Deutschland sowie der Online-Shop bleiben ohne Einschränkung geöffnet. Der Schutzschirm ist ein gerichtliches Restrukturierungsverfahren, mit dem Unternehmen, die zur Restrukturierung und Sanierung erforderlichen Maßnahmen in eigener Verantwortung erarbeiten und kurzfristig umsetzen können. Durch die vorliegende gerichtliche Anordnung bleibt die Leitung des Unternehmens in den Händen der Geschäftsführung.

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Zur Begründung verweist das Unternehmen auf die Folgen der COVID-19 Pandemie, die zu einem massiven Umsatzeinbruch geführt und so die Liquidität des Unternehmens sehr belastet habe. „Die Auswirkungen haben uns stark getroffen und einen dreistelligen Millionenverlust verursacht“, sagt Steffen Schüller, seit Juni 2022 Geschäftsführer bei der Peek & Cloppenburg KG, Düsseldorf. Dazu komme auch noch die Konsumzurückhaltung durch den Ukrainekriegs seit Februar 2022. Lieferengpässe, erhöhte Energie-, Lohn- und Sourcing-Kosten, steigende Zinsen und die leichte Rezession haben die wirtschaftliche Situation der Peek & Cloppenburg KG, Düsseldorf zum Ende des vergangenen Jahres hin weiter belastet und auch der milde Winter habe keine weiteren Kaufanreize ausgelöst.

Überdies habe die Online-Strategie nicht den gewünschten Erfolg gehabt, so das Unternehmen weiter. Um sich dem durch die COVID-19-Pandemie veränderten Kaufverhalten anzupassen, hatte P&C seit dem Jahr 2021 die Online-Aktivitäten stark ausgeweitet und „erhebliche Investitionen in Personal-, Sachmittel und Marketing in Höhe eines dreistelligen Millionenbetrags“ getätigt. Aber: „Aufgrund der Entwicklungen auf der Kostenseite und einer auch hier branchenweit zu beobachtenden Kaufzurückhaltung, muss die Online-Strategie des Unternehmens überdacht und an die gegebenen Umstände angepasst werden“, heißt es dazu weiter.

„Wir halten unverändert an unserer Multibrand-Omnichannel-Strategie fest. Unser Fokus liegt jetzt klar auf unserem Kerngeschäft im stationären Einzelhandel und damit bei unseren Stores. Der Online-Bereich ist nach wie vor wichtiger Bestandteil unseres Geschäftsmodells, hier werden wir jedoch zurückhaltender agieren als noch in den Jahren zuvor. Die Details werden wir im Rahmen des Schutzschirms jetzt noch genauer erarbeiten“, sagt Thomas Freude, seit Jahresbeginn P&C-Geschäftsführer.

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Begleitet in dem Prozess werden die Düsseldorfer von dem Rechtsanwalt und Sanierungsexperten Dr. Dirk Andres von der Kanzlei AndresPartner, der die Geschäftsführung als Restrukturierungsgeschäftsführer ergänzt. „Das Schutzschirmverfahren ist ein effektives Instrument zur Restrukturierung von Unternehmen. In den kommenden Wochen werden wir im Zuge dessen Gespräche mit allen wesentlichen Beteiligten aufnehmen und auf dieser Grundlage unsere Pläne zur Neuaufstellung der Peek & Cloppenburg KG, Düsseldorf vorantreiben“, sagt Andres. Bereits jetzt kündigt das Unternehmen einen „nicht unwesentlichen Personalabbau in der Verwaltung inklusive der Führungsebenen“ an. Die weiteren Einzelheiten werden in den kommenden Wochen erarbeitet und mit den Beteiligten besprochen. In den 67 Verkaufshäusern wird es im Zuge des Schutzschirmverfahrens nach derzeitigem Stand indes keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Das Gericht hat den sanierungserfahrenen Rechtsanwalt Horst Piepenburg zum vorläufigen Sachwalter bestellt. Der Geschäfts- und Verkaufsbetrieb der Peek & Cloppenburg KG, Düsseldorf wird im Schutzschirmverfahren uneingeschränkt fortgesetzt. Eine Schließung von Häusern ist nach aktuellen Planungen nicht beabsichtigt. Allerdings werden Maßnahmen zur Anpassung der Profitabilität und Rahmenbedingungen einzelner Standorte geprüft.

„Unsere Verkaufshäuser bleiben geöffnet. Auch der Online-Shop der Peek & Cloppenburg KG, Düsseldorf (www.peek-cloppenburg.de) ist natürlich weiterhin Teil des Geschäftsmodells und unverändert erreichbar“, sagt Freude. Die rund 6.800 Beschäftigten der Peek & Cloppenburg KG, Düsseldorf, davon 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Zentrale und 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den 67 Verkaufshäusern, wurden heute ebenfalls informiert. Deren Löhne und Gehälter übernimmt in den kommenden drei Monaten die Agentur für Arbeit.

Auch für die Peek & Cloppenburg Retail Buying GmbH & Co. KG wurde heute ein Antrag auf ein Schutzschirmverfahren gestellt. Weitere Gesellschaften der Gruppe im In- und Ausland sowie die Schwestergesellschaft Peek & Cloppenburg in Österreich sind nicht vom Schutzschirm betroffen. Sie führen ihre Geschäftstätigkeit ohne Einschränkung fort. Dies betreffe insbesondere auch die ANSON´S Modehäuser in Deutschland, betont das Unternehmen