Auslistung: Das sagt Zalando

Screenshot ©zalando

Vorteile für Partner*innen

Nachdem bekannt wurde , dass Zalando nach einem Strategiewechsel sein Angebot strafft und kleinere Marken auslistet, hat Zalando auf FT-Anfrage Stellung genommen. Hintergrund: Internet World hatte in dieser Woche berichtet, das kleinere Marken ausgelistet werden sollen. Das betrifft sowohl das Wholesale-Geschäft als auch den Marktplatz. Dabei bezieht sich die Meldung auf eine entsprechende E-Mail, die dem Portal vorliegt. So hätten mehrere Verkaufspartner von Zalando Post aus Berlin bekommen. Die Produkte der betreffenden Marken würden am 30. Juni von Zalando entfernt. In der E-Mail sei konkret von den Brands Auden Cavill und Jimmy Sanders die Rede gewesen. Werde ausgelistet, gelte das für all Länder, in denen Zalando Marktplätze unterhält. Nun bezieht der Online-Händler auf FT-Anfage Stellung.

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„Das Jahr 2022 hat gezeigt, dass Zalando auf einem guten Weg ist, der Starting Point für Fashion zu werden – die erste Anlaufstelle für alle Mode- und Lifestyle-Bedürfnisse. Wir konnten die Zahl der Kund*innen erhöhen und die Kund*innenbindung vertiefen“, holt eine Sprecherin aus. „In diesem Jahr liegt der Fokus auf profitablem Wachstum und Vereinfachung der Organisation, um innovativer und schneller zu werden. Zalando wird weiterhin in strategisch wichtige Bereiche investieren, um Kund*innen für begehrte Marken und Produkte zu begeistern und Partner*innen dabei zu unterstützen, ihr Geschäft über die Zalando Plattform und Direktverkäufe auch außerhalb der Plattform zu steigern“, so die Sprecherin. Um die Aufmerksamkeit von Kund*innen zu gewinnen und langfristig aufrechtzuerhalten, wolle Zalando die lokale Relevanz des Sortiments erhöhen und es stärker kuratieren. Deshalb werde derzeit das Markenportfolio auf Zalando überprüft. „Da es sich hierbei um einen laufenden Prozess handelt, können wir aktuell keine Angaben dazu machen, wie viele Marken dies betrifft“, heißt es weiter.

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Die Sprecherin bezieht sich auf eine Aussage von Robert Gentz, Co-CEO und Founder, auf der Jahrespressekonferenz von Zaslando im März dieses Jahres, wonach eine „konkurrenzlose Auswahl zu haben gut ist. Was wir aber wirklich wollen ist, unseren Kund*innen eine relevante und kuratierte Auswahl zu bieten.” Dann verweist Zalando auf die Vorteile, der Online-Händlern auch seinen Markenpartner*innen böte. Sie spielten dabei eine wichtige Rolle: „Deshalb arbeiten wir kontinuierlich daran, die Beziehungen zu vertiefen, sodass sowohl unsere Kund*innen als auch die Marken von den Partnerschaften profitieren.“ So helfe das Unternehmen bei der Ansprache ihrer Zielgruppen und schaffen einen Mehrwert, indem es deren digitales Geschäft mit den Angeboten in den Bereichen Logistik oder Marketing von Zalando unterstütze.

Partner*innen könnten auf Zalando ihr Online-Geschäft mit direktem Zugang zu über 51 Millionen Kund*innen in einem Multibrand-Umfeld ausbauen. Das Partnergeschäft lag den Angaben zufolge 2022 bei 36 Prozent des Gross Merchandising Volumes (GMV ) des Fashion Stores bei, ein Anstieg um 6 Prozentpunkte im vierten Quartal im Vergleich zum Vorjahr.  Außerdem könnten Partner*innen die Infrastruktur von Zalando nutzen. Fulfillment Solutions helfe ihnen, ihre Reichweite zu erhöhen, ohne in ihre eigene Infrastruktur investieren zu müssen. Im vierten Quartal 2022 wurden 58 Prozent der Partnerprodukte über Service Zalando Fulfilment Solutions ausgeliefert – drei Prozentpunkte mehr als im Vorjahresquartal. Schließlich ermögliche es Zalande Partner*innen mit Marketing-Angeboten über die entsprechenden Marketing Services, deren Zielgruppe gezielt anzusprechen und ihren Umsatz auf Zalando zu steigern. Der Umsatz, der durch Zalando Marketing Services generiert wurde, betrug 2 % des GMV des Fashion Stores in Q4. Die Anzahl der Produkte lag bei über 1,8 Millionen Produkte gegenüber 500.000 im Jahr 2019.